Neues vom Filmhaus Große Pläne für das Saarbrücker Filmhaus

Saarbrücken · Das Filmhaus hat eine neue Leitung. Nun soll es umfangreich renoviert und barrierefrei werden. Der Aufzug wird frühestens 2018 eingebaut.

 Die neuen Leiter des Filmhauses, Michael Krane und Christel Drawer, gestalten jetzt das Kinoprogramm.

Die neuen Leiter des Filmhauses, Michael Krane und Christel Drawer, gestalten jetzt das Kinoprogramm.

Foto: Rich Serra

Seit dem 14. Juni ist das Saarbrücker Filmhaus mit neuem Konzept und neuer Leitung wieder geöffnet. Seitdem läuft der Kinobetrieb. Doch die Renovierungs- und Umbauarbeiten sind noch lange nicht abgeschlossen und werden sich noch bis weit ins nächste Jahr hinziehen. Das erfuhr man am Donnerstag von Kulturdezernent Thomas Brück, der den Stadtverordneten im Kulturausschuss über den Stand der Dinge berichtete.

Im Filmhausgebäude etwa sind nach Brücks Angaben die Büros noch nicht fertig erneuert. Auch die Keller würden derzeit noch entrümpelt. Dort fanden sich alte Schätze: 35-Millimeter-Filmkopien aller Max-Ophüls-Preisträger. Sie werden jetzt ins Stadtarchiv überführt. Ironie des Schicksals: Fürs Archiv erfassen und erschließen wird dort dann der ehemalige Filmhaus-Leiter zuständig sein. Auch die ehemalige Galerie im Filmhaus, die die Verwaltung des Festivals Max-Ophüls-Preis (MOP) ebenfalls nutzen soll, muss noch renoviert werden. Das wolle die Stadt im kommenden Jahr angehen, sagte Brück. Als weitere große Aufgaben, die die Stadt noch erledigen muss, nannte er den Umbau der Eingänge zum Filmhaus und zum gegenüberliegenden Trakt mit der MOP-Verwaltung, die Erneuerung des noch nicht für Rollstuhlfahrer geeigneten Hofpflasters, die Verlegung von Glasfaser-IT-Technik und vor allem die Herstellung der Barrierefreiheit im Filmhaus mithilfe eines Aufzugs. Das geht nicht ohne den privaten Eigentümer der Immobilie, mit dem die Landeshauptstadt Saarbrücken Brück zufolge im Gespräch sei. „Wir haben mieterseits alles getan, was getan werden muss“, betonte der Kulturdezernent. Drei Alternativen gebe es. Variante eins ist demnach ein Aufzug im Gebäude. Variante zwei bestehe in einem „Schrägaufzug“, einer Art Treppenlift im Filmhaus. Der sei „normgerecht“, erklärte Brück.

Die dritte Variante sei ein Glasaufzug außen im Hof. Dazu müsse aber noch eine Abstimmung mit der Feuerwehr wegen des Brandschutzes und auch mit dem Denkmalschutz erzielt werden. Als den voraussichtlichen Termin für den Einbau eines Aufzugs hat Brück die Zeit der Fußball-Weltmeisterschaftsspiele im kommenden Sommer ins Auge gefasst.

Im großen Kinosaal startet am Montag, 23. Oktober, die Ringvorlesung in Kooperation mit der Universität des Saarlandes, die bisher im Rathausfestsaal stattfand. Darüber hinaus soll es – jeweils mittwochs – eine zweite Ringvorlesung aus dem Bereich Experimentalphysik zum Thema Zufall geben.

Kleinere wissenschaftliche Veranstaltungen sollen im bisherigen Kinoraum Schauplatz im Erdgeschoss stattfinden. Diesen neuen Multifunktionsraum für 50 bis 60 Personen will die Verwaltung auch an Vereine vermieten. Damit möchte die Stadt die Einnahmen des Filmhauses erhöhen. Die Verwaltung habe schon zahlreiche Anfragen erhalten, möchte aber noch stärker für diesen preisgünstig zu mietenden Raum die Werbetrommel rühren, erklärte der Saarbrücker Kulturdezernent Brück.

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