Anzeige im Saarpfalz-Kreis Neue Tierquälerei-Vorwürfe auf Pferdehof

Saarbrücken · Ehemalige Mitarbeiter des aufgelösten Saarbrücker Reiterbundes sind erschrocken über den Zustand der Tiere, für die sie früher verantwortlich waren.

 Mangelt es an Hygiene und Pflege auf einem Hof im Saarpfalz-Kreis? Diesen Vorwurf erheben ehemalige Mitarbeiter des liquidierten Saarbrücker Reiterbundes.

Mangelt es an Hygiene und Pflege auf einem Hof im Saarpfalz-Kreis? Diesen Vorwurf erheben ehemalige Mitarbeiter des liquidierten Saarbrücker Reiterbundes.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Wie geht es Pferden des ehemaligen Saarbrücker Reiterbundes, die auf einem Hof im Saarpfalz-Kreis untergekommen sind? Nach einem SZ-Bericht über angeblich katastrophale Zustände wollten sich ehemalige Mitarbeiter des mittlerweile abgewickelten Vereins selbst ein Bild davon machen – und sind geschockt. „Der Zustand ist unterirdisch“, berichtet eine der beiden Kolleginnen. Das betreffe sowohl das Gelände samt Ställen als auch die Gesundheit der Tiere. „Da ist nichts ordnungsgemäß“, ergänzt sie. Es mangle an Pflege, Futter und Sauberkeit. Daraufhin erstatteten die Zeuginnen sofort Anzeige beim Landesamt für Verbraucherschutz (LAV), bei dem der Amtstierarzt angesiedelt ist.

Das bestätigt Damian Müller vom saarländischen Umweltministerium. Es ist die übergeordnete Landesbehörde. „Eine neue Anzeige ist eingegangen. Die betrifft aber nicht Druse.“ Dabei handelt es sich um eine hoch ansteckende Krankheit der Atemwege bei Pferden, die sich über Bakterien ausbreitet. Diese grassierende Infektion war Gegenstand einer vorherigen Anzeige. Aktuell gehe es um den kritisierten Allgemeinzustand der dort untergestellten Tiere.

Ohnehin hatte das LAV eine Inspektion des betreffenden Reiterhofs vorgesehen, nachdem bereits zuvor Kontrolleure den Eindruck hatten, dass dort einiges im Argen sei. Sie verlangten vom Betreiber, Ordnung zu schaffen, unter anderem die Pferdeboxen auszumisten. Damian Müller hatte der SZ von „mäßigem Reinigungszustand“ berichtet. Das Ergebnis der erneuten Inspektion, was die Haltungsbedingungen betrifft, war nach einer SZ-Anfrage am Dienstag nicht zu erfahren.

Was Druse betrifft und die behördliche Handhabe: Die Pferdekrankheit sei sehr ansteckend, sagt Müller. Es handle sich aber nicht um eine Krankheit, bei der ein staatlicher Veterinär von Amts wegen einschreitet. Tiere des Saarbrücker Reiterbundes kamen nach dem Tod der Vorsitzenden und dessen Pleite 2017 anderweitig unter. Eine Rechtsanwältin hatte sich darum gekümmert, den Reiterbund zu liquidieren. Einige Pferde wurden in den Saarpfalz-Kreis gebracht.

Bereits im Juni war das LAV auf die grassierende Pferdekrankheit und den angeblichen Dreck in den Ställen aufmerksam gemacht worden. An Druse erkrankte Pferde seien nach Müllers Angaben damals bereits behandelt worden, ohne dass der Amtstierarzt aus Ottweiler hätte eingreifen müssen.

Ungeachtet dessen wollen die ehemaligen Mitarbeiter des Reiterbundes, die sich jetzt auf dem betreffenden Gelände umschauten, weiterhin ein Auge auf das Terrain und die Tiere haben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort