Besonderer Handwerkermarkt „Nacht der Engel“ wieder ein Besuchermagnet

Sulzbach · Die Menschen drängeln sich im Salzbrunnenhaus und darum herum sowie in der Stadtbiblikothek, um sich einen Vorgeschmack auf den bevorstehenden Advent zu holen.

 Dicht gedrängt standen oder schlenderten die Besucher der „Nacht der Engel“ auf dem Salzbrunnenensemble.

Dicht gedrängt standen oder schlenderten die Besucher der „Nacht der Engel“ auf dem Salzbrunnenensemble.

Foto: Thomas Seeber

Was einst kurz vor dem Wegwerfen und Verrotten auf einer Müllhalde stand, erlebte bei der „Nacht der Engel“ in Sulzbach am vergangenen Freitagabend eine viel bewunderte Wiederauferstehung. „Viele finden die Idee innovativ“, sagt Lucia Hahn zu ihrem ausgestellten „upgecycelten“ Kunsthandwerk. Dort präsentierte sie beispielsweise den Korpus alter Flaschen, die jetzt als Blumengondel auf der Veranda eine gute Figur machen kann. In kleine Dekoschalen arrangierte sie unter anderem Holzreste, sodass sie jedes Wohnzimmer aufhübschen. Sehr beliebt seien – passend zur Adventszeit – ihre Kerzen, die sie aus Wachsresten herstellt. Die Überbleibsel in verschiedenen Farben werden Schicht für Schicht in eine Form gegossen und eine neue Kerze entsteht. Die Freiberuflerin wohnt in Saarbrücken und gibt auch Workshops zum Thema „wie man aus altem Zeug neues macht“, wie sie es salopp und mit einem Augenzwinkern selbst ausdrückt.

Auch die fünfte Ausgabe des Kunsthandwerkermarktes „Nacht der Engel“ rund ums und im Salzbrunnenensemble und in der Stadtbibliothek war wieder ein voller Erfolg. Schon kurz nach der offiziellen Eröffnung durch Bürgermeister Michael Adam schlängelten sich Hundertschaften neugieriger Besucher über den Markt. Sie erlebten 35 Aussteller unterschiedlicher Couleur. Wobei Organisatorin Heike Kneller-Luck vom Kulturamt der Stadt Sulzbach erklärte, dass man Wert darauf lege, immer wieder neue Aussteller einzuladen. Man wolle ja nicht, dass die Leute kommen und immer das Gleiche sehen würden. So war eingangs erwähnte Lucia Hahn eine von elf Neuzugängen.

Bereits zum dritten Mal am Start war Carmen Diehl. An ihrem Stand in der Bücherei präsentierte sie selbst gemachte Kerzen. Dazu verwendet sie Wachs aus Stearin, Paraffin und Bienenwachs. „Ansonsten ist keine Chemie oder Ähnliches drin“, erläutert sie. Den Korpus der Kerzen bildet meist ein massiver weißer Block, im Anschluss fügt sie Verzierungen hinzu. So stellt sie einmal eine Eselswanderung dar, ein anderes Exemplar verzierte sie mit dem Saarland-Wappen. Zwei bis drei Stunden wendet sie dafür aus, vertreibt jedoch nicht über das Internet. Stattdessen gibt sie unter anderem Workshops für Kinder, die sich dann beispielsweise für ihre Kommunion eine Kerze gestalten können.

Andere Aussteller zeigten im dezent illuminierten Innenhof unter anderem filigranen Papierschmuck, dekorative Floristik, schicke Glaskunst, unterschiedlichsten Schmuck – darunter „Schmuck für starke Frauen“ – weihnachtliche Grußkarten, Handytaschen aus Filz oder auch Honig aus der Region. Natürlich durften bei der „Nacht der Engel“ die Namensgeber nicht fehlen. So rundeten Engelsfiguren aus Materialien wie Treibholz, Keramik, Lattenzäunen oder als spirituelle Gemälde den Markt ab.

 Christina (links) und Emilia Pahl sind begeistert von den Bären mit den dicken Bäuchen.

Christina (links) und Emilia Pahl sind begeistert von den Bären mit den dicken Bäuchen.

Foto: Thomas Seeber
 Emil Peterson und Jana Schwarz zeigen Engel aus altem Holz und Stahl.

Emil Peterson und Jana Schwarz zeigen Engel aus altem Holz und Stahl.

Foto: Thomas Seeber

Unter dem großen Festzelt in der Marktmitte hätte man sich vor Regen schützen können, doch die Sulzbacher hatten am Freitag Glück mit dem Wetter. So fand man sich dort zum gepflegten Gespräch mit Freunden und Bekannten ein. Man aß leckeren Flammlachs im Weck oder die begehrten Steaksandwiches und trank dazu verschiedenste Liköre, die man gerade erstanden hatte. Manch einer probierte auch den Engelspunsch am Stand vom Salzbrunnen-Carrée – eine Mischung aus Wein und Eierlikör – oder leckeres Glühbier. Thomas Girard untermalte mit seinem Saxofon die Veranstaltung musikalisch.

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