Lied über Reformator Luther Sulzbacher schreibt Lied über Reformator Martin Luther

Sulzbach · Der bekannte Chansonnier und Kulturbeauftragte Wolfgang Winkler hat „Martinus 500“ geschrieben und vertont.

 () Normalerweise braucht er eine Zeile, die sich in ihm festsetzt oder eine beeindruckende Begegnung, damit seine Kreativität in Gang kommt. Doch für sein Lied „Martinus 500“ ließ sich der Sulzbacher Kulturschaffende Wolfgang Winkler kurzerhand von einer Sonderbeilage der Saarbrücker Zeitung inspirieren. Diese drehte sich um den Namensgeber des Songs, Martin Luther. Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Luther 95 Thesen gegen den Ablasshandel. Der berühmte Thesenanschlag an der Wittenberger Schlosskirche war der Auftakt zur Reformation, einem der zentralen Ereignisse der europäischen Geschichte. „Es ging Luther nicht um die Neu-Erfindung der Kirche, sondern wirklich um eine Reformation“, sagt Winkler.

Luther, mit dessen Wirken sich der studierte evangelische Theologe Winkler schon von Berufs wegen auseinandersetzte, wollte vor allem den Ablasshandel angreifen. Zudem habe Luther durch seine Übersetzung der Bibel aus der lateinischen Sprache in ein allgemeines Deutsch einen großen Anstoß zur Vereinheitlichung der einst zersplitterten und regional extrem unterschiedlichen Sprache gegeben.

Dabei geht es Winkler jedoch nicht darum, Luther zu heroisieren, wie er sagt. Dessen immer wieder aufkeimenden Antisemitismus oder seine Stellung in den Bauernkriegen, die viele als zu obrigkeitsfreundlich kritisieren, möchte der Sänger und Gitarrist keinesfalls relativieren. Sein Ansporn für den Song sei es vielmehr, zu zeigen, dass Luther das eigenständige Denken und Handeln gefördert habe. „Woraus wuchsen dir Mut und Kraft?“ singt Winkler beispielsweise an Luther gerichtet.

Das Lied „Martinus 500“ ist angelehnt an die großen Vertreter der Singer/Songwriter.

Winkler selbst nennt George Brassens und Reinhard Mey als Inspiration. „Die Melodie ist von mir selbst geklaut“, sagt er und lacht. Sie ist sehr eingängig und geht auf eines seiner eigenen frühen Stücke zurück, „Curriculum Vitae“ aus 1988. Obwohl die Melodie fast drei Jahrzehnte auf dem Buckel hat, hat er die Gitarrenspur nun zum ersten Mal in einem Studio eingespielt. Hilfe bekam er von Björn Heimann, einem Multi-Instrumentalisten aus Saarbrücken. In dessen Studio fanden im März dieses Jahres die Aufnahmen statt.

Den Grundstock des Textes hatte Winkler im Oktober 2016 verfasst. „Martinus 500“ ist in zwei Versionen erschienen. Einmal in einer kürzeren Variante, bei der das Intro und eine Wiederholung des Refrains fehlen, und einmal als knapp vierminütige Langfassung.

Die gekürzte Fassung ist fürs Radio gedacht, auch wenn er mit dem Lied kein Geld verdienen möchte. „Luther hat an seinen Liedern ja auch nichts verdient“, sagt er lachend.

Das Lied „Martinus 500“ von Wolfgang Winker und der zugehörige Text stehen auf dessen Internetseite www.winklermusik.de kostenfrei zum Download bereit.

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