Kontakt soll weiter ausgebaut werden „Bei uns zählt nur der Mensch“

Völklingen · Die Völklinger Schule am Sonnenhügel und die Köllerbacher Fußballer haben eine Patenschaft gegen Rassismus begründet.

 Als Zeichen der Patenschaft wurden Vereinswimpel, Fanschal und eine Collage ausgetauscht.

Als Zeichen der Patenschaft wurden Vereinswimpel, Fanschal und eine Collage ausgetauscht.

Foto: BeckerBredel

Die 600 Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule Sonnenhügel haben Patenschaft geschlossen mit den Fußballern des Sportfreunde Köllerbach. Die Patenschaft wurde besiegelt in einer großen Feierstunde in der Turnhalle, 600 Kinder und Jugendliche und die Elf der Sportfreunde nahmen daran teil.

Der Kontakt kam vor zwei Monaten zustande. Im Rahmen einer Projektarbeit der Schule sahen Schüler das Video der Köllerbacher Fußballer gegen Fremdenhass. Zum Hallenmasters des saarländischen Fußballverbandes hatten die Fußballer aus dem Köllertal der Aktion Stimme und Gesicht geliehen und in verschiedensten Landessprachen gegen Rassismus geworben.

Das Video fand Gefallen in der Schule, und so entstand ein persönlicher Kontakt, den der Clubvorsitzende Michael Ernst gerne aufnahm. Zusammen mit den Profis aus Saarbrücken und Elversberg nahmen die Köllertaler am Schweigemarsch gegen Rassismus in der Völklinger Innenstadt teil (wir berichteten). „Und genau da wurden wir ganz besonders herzlich aufgenommen. Die Schüler machten Selfies mit uns, und wir merkten nicht, dass wir nur der Saarlandligist zwischen zwei Profimannschaften waren. Das hat unseren Spielern sehr imponiert“, erzählte Ernst und erklärte sich bereit, die offizielle Patenschaft mit der Projektschule gegen Rassismus einzugehen.

Aktionen gegen Rassismus haben am Sonnenhügel Tradition. Schulsprecherin Prisca Hellenthal berichtet vom Schweigemarsch, von Projektstunden, Ausflügen zu Gedenkstädten oder dem Setzen von Stolpersteinen. In der Turnhalle hatten die Fußballer eine große Bühne. Ihnen wurde eine Collage überreicht, die im Clubheim Platz finden soll. Im Gegenzug bekam die Schule den Vereinswimpel und einen Fanschal. Aber das waren nur Symbole. Ernst will nun die Schule zu Spielen und Festen einladen und im Gegenzug weiterhin die Aktivitäten der Schule unterstützen. Der Kontakt soll eng bleiben und dauer­haft werden.

 600 Kinder und Jugendliche und die Elf der Sportfreunde nahmen an der Feierstunde in der Turnhalle teil.

600 Kinder und Jugendliche und die Elf der Sportfreunde nahmen an der Feierstunde in der Turnhalle teil.

Foto: BeckerBredel

„Als nächstes drehen wir einen gemeinsamen Film gegen Fremdenhass. Die Kinder schreiben das Drehbuch, und die Sportler sind die Schauspieler. Wir sind ganz gespannt“, sagt der Clubmanager, der überzeugt ist, am Sonnenhügel etwas bewegen zu können. „Die Kinder schauen zu den Sportlern auf. Und die bilden ein Team, obwohl sie aus unterschiedlichsten Nationen kommen. Bei uns zählt nur der Mensch, der muß einfach zu uns passen – egal wo er herkommt, welche Hautfarbe er hat oder welche Religion.“

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