TÜV für den Wald Damit Spaziergänger nicht mehr meckern

Völklingen · Wenn Völklingens Stadtförster Bäume fällen, tun sie das nach strengen Regeln. Darauf weisen sie Wald-Besucher jetzt auf ihren Sperr-Bannern hin.

 Wald-Zertifizierung, das ist eine Art TÜV für den Forstbetrieb – darauf weist das neue Banner hin. Hier steht, im Wortsinn, das ganze  Völklinger Forst-Team dahinter – von links: Forstwirtschaftsmeister Michael Wilhelm, Waldarbeiter Sascha Görgen, Francesco Bruni und Marc Schikowski (Forstwirte), Verena Lamy (Fachdienstleiterin Forstwirtschaft) mit Dackel  Anton und die Forstwirte Uwe Dreimann, Maya Bilke, Stephan Ersch und Dietmar Klee.

Wald-Zertifizierung, das ist eine Art TÜV für den Forstbetrieb – darauf weist das neue Banner hin. Hier steht, im Wortsinn, das ganze  Völklinger Forst-Team dahinter – von links: Forstwirtschaftsmeister Michael Wilhelm, Waldarbeiter Sascha Görgen, Francesco Bruni und Marc Schikowski (Forstwirte), Verena Lamy (Fachdienstleiterin Forstwirtschaft) mit Dackel  Anton und die Forstwirte Uwe Dreimann, Maya Bilke, Stephan Ersch und Dietmar Klee.

Foto: BeckerBredel

Der deutsche Forst ist zu rund drei Vierteln für die nachhaltige Waldbewirtschaftung zertifiziert. Wer Holz verkaufen will, muss solch eine Zertifizierung auch haben, weil große Holz-Abnehmer ihre Auftragsvergabe davon abhängig machen. Der größte Waldflächenanteil, nämlich rund zwei Drittel des Waldes, ist in Deutschland zertifiziert nach dem Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes, kurz PEFC. Das ist  ein internationales Waldzertifizierungssystem (siehe „Auf einen Blick“), nach eigenen Angaben die weltweit größte unabhängige Organisation zur Sicherstellung und kontinuierlichen Verbesserung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung, die bestimmten  ökologischen, sozialen und ökonomischen Standards folgt.

Die Völklinger Kommunal-Wälder sind ebenfalls PEFC-zertifiziert. Und dass im Wald nach diesen hohen Standards gearbeitet wird, will der Forst künftig offener darstellen – er hat es daher auf große Banner geschrieben. Die Banner werden benutzt, um bei Baumfällarbeiten Wege zu sperren. „Holzfäller-Arbeiten,  Lebensgefahr“ stand früher auf den Planen, die quer über die Wege gehängt wurden. Nun hatte Völklingens Försterin Verena Lamy aber eine neue Idee. Sie machte einen Entwurf für ein neues Banner und legte das der PEFC-Organisation vor. Zunächst, berichtet sie, kam wochenlang keine Rückmeldung. Und dann schließlich doch ein Antwortbrief: Bei der Zertifizierungsstelle war man begeistert.

Der Entwurf aus Völklingen habe Schule gemacht, berichtet Lamy. Er wird inzwischen in Serie hergestellt und bundesweit eingesetzt. „Die haben uns gesagt, dass sie eine hohe Nachfrage haben und schon 250 Banner bestellt worden seien. Als Gage bekommen wir in Völklingen unsere Banner kostenlos“, sagt Lamy, die beim städtischen Forst­amt am Simschel das farbenfrohe Banner der Öffentlichkeit präsentierte.

Noch immer warnt es vor der Lebensgefahr. Aber die Waldbesucher erfahren, dass die Waldarbeiten nach strengen Regeln der ökologischen Waldwirtschaft durchgeführt werden. „Das war uns wichtig, weil immer wieder über Sperrungen geschimpft wird“, sagt Lamy.  Der Stadtwald diene nun mal auch der Bewirtschaftung, und der Forst bemühe sich redlich, die Interessen der Erholungssuchenden und die der Waldwirtschaft unter einen Hut zu bringen. Mit Hilfe der PEFC-Internetadresse auf den Bannern könne sich der Leser dann zuhause informieren, welche Inhalte die Zertifizierung habe.

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