Völklinger haben das Müll-Vermeiden gelernt Die Völklinger sind Müll-Sparer geworden

Völklingen · Der Entsorgungs-Zweckverband Völklingen (EZV) hat 2016 Gewinne gemacht. Obwohl er weniger Abfall eingesammelt hat als noch ein paar Jahren: Die Völklinger haben das Müll-Vermeiden gelernt.

 Seit der Chip-Montage im September 2008 (hier in Fürstenhausen) werden Mülltonnen-Leerungen gezählt.

Seit der Chip-Montage im September 2008 (hier in Fürstenhausen) werden Mülltonnen-Leerungen gezählt.

Foto: BeckerBredel

 Wenn in der kommenden Woche die Verbandsversammlung des Entsorgungszweckverbandes Völklingen (EZV) zusammentritt, bekommt sie gute Nachrichten zu hören. Die wohl wichtigste davon: Die Völklinger werfen nicht mehr so viel weg wie noch vor ein paar Jahren. Jedenfalls landet längst nicht mehr so viel Abfall in den grauen Tonnen: Das Restmüll-Aufkommen ist von knapp 8300 Tonnen im Jahr 2008 gesunken auf rund  6122 Tonnen. Das ist ein Rückgang um 26,2 Prozent. Die Völklinger haben offensichtlich gelernt, Müll zu vermeiden.  Wobei sie das  2015 sogar noch ein Tickchen besser konnten, da landeten nämlich nur 6108 Tonnen Abfall in den grauen Tonnen. Allerdings ist – auch durch den Zuzug von Flüchtlingen – inzwischen die Einwohnerzahl wieder leicht gestiegen, was den kleinen Unterschied zwischen 2015 und 2016 erklären dürfte.

Schaut man sich die Entwicklung über mehrere Jahre hinweg an, fällt auf, dass die Zahl der Völklinger, die ihre Tonne selten leeren lassen, stetig steigt. Standen  2008 noch fast 2900 graue 120-Liter-Tonnen 21 bis 26 Mal pro Jahr an der Straße, so waren es 2016 nur noch knapp 2200. Gut 2000 Gefäße gleichen Formats wurden 2016 höchstens sechsmal, also sparsamst, geleert – 2008 waren das nur gut 570. Und die kleinen 80-Liter-Müllgefäße erfreuen sich wachsender Beliebtheit. 140 davon gab es 2012, als sie eingeführt wurden. 2016 war die Zahl auf 768 gestiegen. 

Vergleichen mit 2008 muss man, weil da noch das alte System der Gebührenberechnung galt. Es gab keinen Anreiz zum Müll-Sparen, alle Tonnen wurden alle 14 Tage geleert. Seit 2009 zählt ein Chip, wie oft die Müllabfuhr die Tonnen leert. Und je seltener das geschieht, desto weniger Gebühr müssen die Völklinger bezahlen. 

Aber wer jetzt vermutet, der EZV habe dadurch weniger eingenommen, liegt falsch. Im Gegenteil, das Jahresergebnis 2016 fällt besser aus als geplant. Im hoheitlichen Bereich – bei den klassischen Entsorgungspflichten – hat der EZV einen Gewinn von knapp 158 000 Euro eingefahren. Im gewerblichen Bereich, zu dem etwa das Geschäft mit Altpapier gehört,  kommt ein Plus von gut 61 000 Euro hinzu. Hier wie dort schlagen Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) als Verbandsvorsteher und die EZV-Geschäftsführung vor, die Gewinne auf neue Rechnung vorzutragen. Heißt: Sie sollen nicht zu Gebührensenkungen verwendet werden, sondern dem EZV-Haushalt des kommenden Jahres zugute kommen. Und „gewerbliche“ Gewinne, die in den Jahren 2010 und 2011 erwirtschaftet wurden, sollen in die Rücklage eingestellt werden – Absicherung also für künftige Kosten oder Investitionen.

Die EZV-Verbandsversammlung tagt am Dienstag, 27. Juni, 16 Uhr, öffentlich im Saal des Neuen Rathauses.

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