In Geislautern bleibt es laut Land sieht keine Finanzierungs-Chance für Umgehungsstraße

Geislautern · 16 500 Autos pro Tag – mit deren Lärm und Dreck müssen die Geislauterner weiterhin leben. Kurzfristig wird sich an der Ortsdurchfahrt nichts ändern.

 Enorm befahren: Die Ortsdurchfahrt Geislautern, hier die Ludweilerstraße.

Enorm befahren: Die Ortsdurchfahrt Geislautern, hier die Ludweilerstraße.

Foto: BeckerBredel

( Kurz vorm Amtszeit-Ende hat Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) nochmal versucht, etwas zu tun für die seit Jahrzehnten von Verkehrslärm und -dreck geplagten Geislauterner. Anstoß dazu waren offenbar Bürger-Beschwerden. Jedenfalls heißt es in einer Mitteilung aus dem Rathaus, „eine Vielzahl“ von Schreiben zum Thema sei eingegangen. Darin hätten sich Bürger über die Verkehrsbelastung in der Ortsdurchfahrt (Ludweilerstraße, L 165) beklagt und über den Zustand der Straße. Und hätten auch erinnert an die grundsätzliche – nach wie vor unerfüllte – Forderung, die Anlieger mit einer Umgehungsstraße vom Verkehr zu entlasten. Nach der 2010 veröffentlichten Verkehrsmengenkarte ist dieser Straßenabschnitt mit täglich rund 16 500 Fahrzeugen eine der meistbefahrenen Landstraßen im Saarland. 

Lorig habe Briefe geschrieben, heißt es in der Mitteilung weiter.  An den Landesbetrieb für Straßenbau (LfS), mit der Bitte, die Ortsdurchfahrt in Geislautern kurzfristig sanieren zu lassen. Wobei die Stadt Völklingen „den Einbau von lärmoptimierten Asphalt“ bevorzuge. Das LfS antwortete, man habe den betreffenden Straßenabschnitt zwar „im Fokus“, könne aber „aufgrund der komplexen Zusammenhänge in der Bauprogrammgestaltung“ nicht sagen, wann man dort saniere. So genannter Flüster-Asphalt sei problematisch, weil er zu den „nicht erprobten Bauweisen“ zähle; dieser Straßenbelag werde derzeit nur auf ausgesuchten Teststrecken verwendet. Abschließend heißt es, immerhin: „Im Zuge der jährlichen Bewertung und Priorisierung der Landstraßen werden wir auch die L165 in der Ortsdurchfahrt Geislautern einbeziehen.“

Einen zweiten Brief hat Lorig nach eigener Auskunft ans saarländische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr geschickt. Mit dem Antrag, die L 165 als Ortsumgehung in der Ortslage Geislautern  in das Landesstraßenbauprogramm aufzunehmen. Im Antwortschreiben heißt es aber nun, die Möglichkeiten einer nachhaltigen Verbesserung der Verkehrssituation seien „nur sehr begrenzt“. Zwar sei der Neubau einer Umgehungsstraße die Maßnahme „mit dem größen Optimierungspotential“. Allerdings sei die Finanzierung „mit den begrenzten finanziellen Mitteln für den Straßenbau im Landeshaushalt nicht darstellbar“. Auch seien derzeit dafür die personellen Ressourcen  nicht vorhanden. Aus diesen Gründen sei auch eine Aufnahme in das Landesstraßenbauprogramm nicht zweckmäßig“.

Ungeachtet dessen sei die Ortsumgehung Geislautern zur Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes Saarland angemeldet worden, heißt es abschließend in dem Schreiben des Ministeriums.

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