Alter schützt vor Wandern nicht Noch etwas, junger Mann?

Die Wanderungen mit ein paar Freunden haben einen festen Platz im Urlaubskalender. Früher waren 15 Kilometer lange Strecken kein Problem. Mittlerweile sind wir alle um die 50 Jahre. Da lässt man es gemütlicher angehen, zehn Kilometer genügen.

Wobei ja meist noch der eine oder andere Kilometer hinzukommt. Beim angeregten Plaudern wird nämlich nicht so genau auf die Beschilderung geachtet, immer wieder mal kommen wir vom rechten Weg ab.

Neben den Streckenlängen haben sich auch die Gesprächsthemen verändert. Vor 25 Jahren unterhielten wir uns über berufliche Perspektiven, über die Politik, den Fußball und die Frauen. Einige Jahre später standen dann Kinderkrankheiten, Politik, Fußball und Frauen im Fokus. Heute wird über die eigenen Zipperlein geklagt. Na klar, Politik, Fußball und Frauen sind immer noch aktuell.

Zurück zur jüngsten Wanderung. Alles läuft glatt: Die Sonne scheint, weder Knie noch Knöchel zwicken, nur zu Beginn verlaufen wir uns kurz. Das kühle Belohnungsbierchen nach der Tour schmeckt prima. In der Kneipe wird weiter diskutiert: Donald Trump und den deutschen Nationalkickern stellen wir ein schlechtes Zeugnis aus.

Viel Lob hingegen gibt es für die junge Kellnerin, die uns so freundlich bedient. Als das Glas meines Kollegen leer ist, spricht sie ihn mit „junger Mann“ an. Außerdem duzt sie uns. Ich glaube, für unser Alter haben wir uns ganz gut gehalten.

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