Gesperrter Wanderweg in Ludweiler Rechnung ohne den Eigentümer gemacht

Ludweiler · Weg in Ludweiler bleibt weiterhin gesperrt. Ortsrat muss Entscheidung über Alternative vertagen.

 Ratlos: Der Ludweiler Ortsrat bei einem Ortstermin im Mai, bei dem es um eine alternative Wegeführung ging. Der damalige Vorschlag fand auch im Stadtrat kein Gefallen.

Ratlos: Der Ludweiler Ortsrat bei einem Ortstermin im Mai, bei dem es um eine alternative Wegeführung ging. Der damalige Vorschlag fand auch im Stadtrat kein Gefallen.

Foto: Andreas Lang

Eigentlich glaubte sich Christiane Blatt als Ortsvorsteherin von Ludweiler im Problemfall Hirtenwieser Weg auf einem guten Weg. „Endlich ist eine zufriedenstellende Lösung in Sicht“, so eröffnete sie die den Tagesordnungspunkt bei der Ortsratssitzung am Montag im Alten Bürgermeisteramt und bezog sich auf eine Ortsbegehung vergangene Woche.

Es gab da zwei alternative Wegvorschläge, einer über Gelände des Regionalverbandes oder (Ortsratsvorschlag) links des eigentlichen Weges. Bei der Variante über das Gelände des Regionalverbands müsste ein Steg  gebaut werden, um einen  Graben zu überwinden. Zur Variante zwei stehen noch Gespräche mit dem Grundstückseigentümer aus, ob er einer entsprechenden Gestattungsvereinbarung zustimmt. Er sei bisher noch im Urlaub gewesen, hieß es. Joachim Sartorius, Abteilungsleiter Naturschutz beim Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz (LUA), sagte aus Sicht der Behörde: „Wir sind froh, dass sich Alternativen bieten. Beide Varianten sind für uns durchaus akzeptabel, sowohl berechtigte private Interessen als auch das Gemeinwohl sind gewahrt.“ Falls der Grundstückseigentümer zustimme, bedeute das für ihn keine Verkehrssicherungspflicht, denn wer sich auf nicht gewidmeten Wegen in die Natur begebe, müsse damit rechnen, dass  ein Ast auf den Weg falle.

Christiane Blatt unmittelbar vor der vorgesehenen Abstimmung ihres Rates: „Vor Ort haben wir gesehen, dass beide Wege geeignet sind.“ Bernd Bohner, CDU, gab noch zu Protokoll: „Wir favorisieren den unteren Weg über Privatgelände, das ist einfacher umzusetzen.“ Silvia Kuhn, SPD: „Wir sind froh, dass wir endlich Lösung für alle finden. Wir wollen den unteren Weg.“ Alles klar? Zumindest unter Vorbehalt. Deshalb bemerkte Blatt: „Unser Entschluss setzt das Einverständnis der Eigentümer voraus.“

Dann aber eine verblüffende Reaktion der anwesenden Betroffenen: So mancher Anrainer müsse mit Auto oder Traktor an das gepachtete Grundstück heranfahren. Deshalb sei eine entsprechende Befestigung des Weges nötig. Nicht Sache der Politik, meinte Sartorius: „Es geht nur um die Zugänglichkeit der freien Natur. Dort endet die Zuständigkeit des LUA über Naturschutzrecht. Ihr Interesse betrifft Zivilrecht.“ Nach folgender langer Diskussion fragte die Ortsvorsteherin: „Wollen wir uns weiter bekriegen oder eine Lösung finden?“ Ihr Genosse Andreas Willems diplomatisch: „Eine Alternative muss her, Bürger können nicht verlangen, dass wir einen befestigten Weg bekommen. Einer hat sich gemeldet, der da hoch fahren müsste. Ich bitte darum, Verhältnismäßigkeit zu wahren.“ Volker Zarth, CDU, räumte noch ein: „Eine leichte Befestigung mit etwas Schotter sollte schon sein.“ Aber eben nur einem Wanderweg entsprechend, der auch von Mountainbikern genutzt wird.

Der Ortsrat folgte schließlich dem Vorschlag  Bernd Bohners: „Wir sollten unsere Entscheidung zurückstellen und zunächst einmal die Eigentümer befragen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort