Röchling auf dem Weg in die vierte Liga

Völklingen · Völklingen reicht heute im Relegations-Spiel bei Rot-Weiß Frankfurt ein Remis für den Aufstieg in die Regionalliga.

Noch einen Schritt müssen die Spieler des SV Röchling Völklingen auf dem Weg zu ihrem großen Ziel machen. Dann hätten sie die Sensation geschafft. Die Mannschaft von Trainer Günter Erhardt würde in der kommenden Saison in der Fußball-Regionalliga Südwest spielen – mit dem 1. FC Saarbrücken gemeinsam in einer Liga und gemeinsam im Hermann-Neuberger-Stadion. Foto: Ruppenthal

Noch einen Schritt müssen die Spieler des SV Röchling Völklingen auf dem Weg zu ihrem großen Ziel machen. Dann hätten sie die Sensation geschafft. Die Mannschaft von Trainer Günter Erhardt würde in der kommenden Saison in der Fußball-Regionalliga Südwest spielen – mit dem 1. FC Saarbrücken gemeinsam in einer Liga und gemeinsam im Hermann-Neuberger-Stadion. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Das Stadion am Brentanobad soll heute für den SV Röchling Völklingen zum Schauplatz des größten Erfolgs der jüngeren Clubgeschichte werden. Dort, im Frankfurter Stadtteil Rödelheim, bestreitet die Mannschaft von Trainer Günter Erhardt um 19 Uhr bei Rot-Weiß Frankfurt das letzte Spiel der Dreierrunde um den Viertliga-Aufstieg. Fußball-Oberligist Völklingen genügt ein Remis, um das "Rödelheim Regionalliga Projekt", wie man in Anlehnung an die in den Neunzigern aktive Hip-Hop-Formation "Rödelheim Hartreim Projekt" sagen könnte, in Form des Aufstiegs erfolgreich zu beenden.

Nach dem 1:0-Sieg am vergangenen Mittwoch zum Auftakt der Relegation gegen den FSV Bissingen dürfte der 4:0-Erfolg der Schwaben am Sonntag gegen Rot-Weiß Frankfurt für Völklingens Anhänger Musik in den Ohren gewesen sein. Denn die Frankfurter sind damit vor dem Relegations-Finale so gut wie aus dem Rennen. Sie müssten Röchling mit sieben Toren Differenz besiegen, um noch aufzusteigen - utopisch, wenn man bedenkt, wie sattelfest sich die Röchling-Abwehr bisher präsentiert hat.

Wie die Frankfurter auf ihrer Internetseite schreiben, glauben sie selbst nicht an das Fußball-Wunder. Allerdings ist in einem Beitrag des Vorstands zu lesen: "Wir werden uns nicht einfach so geschlagen geben. Wir können unbeschwert aufspielen und haben keinerlei Druck." Genau damit rechnet Völklingens Trainer. "Frankfurt kann besser spielen als zuletzt. Keiner braucht sich Illusionen zu machen, dass wir etwas geschenkt kriegen. Wir haben eine gute Ausgangslage, aber das wird eine heiße Kiste", sagt Günter Erhardt. Er muss im Vergleich zum Spiel gegen Bissingen seine Startelf umstellen. Julien Erhardt, der in der Partie einen Kreuzbandriss erlitt, wird ebenso fehlen wie der vor der Pause mit der Gelb-Roten Karte bedachte Verteidiger Moritz Zimmer. Alternativen sind Jeremy Groß oder Leon Heine. Zudem ist der Einsatz von Idir Meridja wegen Leistenproblemen fraglich.

Röchling-Kapitän Rouven Weber ist guter Dinge. "Wir haben einen guten Kader mit entsprechender Qualität. Keiner, der jetzt reinkommt, ist schlechter als die, die fehlen", sagt der Abwehrchef. Die Stimmung in der Mannschaft sei ausgezeichnet - wie schon die ganze Zeit. Doch auch Weber warnt, die Hessen nach der 0:4-Niederlage in Bissingen zu unterschätzen: "Ich habe das Spiel gesehen. Das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen. Frankfurt ist eine sehr gute Mannschaft, die sich sicher nicht mit zwei Niederlagen verabschieden will." Es wäre sogar die dritte in Folge, denn Rot-Weiß Frankfurt hat erst im Schlussakkord der Hessenliga den direkten Aufstiegsplatz an Eintracht Stadtallendorf verloren.

Toptorschütze der vom Ex-Profi Daniyel Cimen trainierten Frankfurter, die in 32 Liga-Spielen 90 Treffer erzielten, ist Varol Akgöz. Der 29-Jährige traf 27 Mal und hat wie viele Mitspieler in der vergangenen Spielzeit bereits schlechte Erfahrungen mit der Relegation gemacht. Nach einem 2:3-Niederlage beim FC Nöttingen und dem 3:2-Sieg gegen den SC Hauenstein reichte es nur zu Rang zwei.

Für die Oberligisten aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland gab es in der seit 2014 ausgespielten Relegation noch nichts zu holen. Stets ist der Vertreter aus dem "Ländle" in die Regionalliga aufgestiegen. Röchling Völklingen will das heute ändern. "Wir müssen nochmal alle Kräfte mobilisieren und eine Energieleistung wie gegen Bissingen abrufen", erklärt Weber. Wenn Torwart Sebastian Buhl wieder einen ähnlich guten Tag erwischt und Nico Zimmermann erneut so glänzend Regie führt, kann das Unerwartete eintreten. "Der Regionalliga-Aufstieg wäre ein unglaublicher Erfolg für den Verein. Und ja, ich würde sogar von einer Sensation sprechen", sagt Weber.

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