Jahreshauptübung Wehrleute vor dramatischem Szenario

DORF IM WARNDT · Schwierigkeiten satt enthielt das Szenario: Großrosselns Feuerwehr war bei ihrer Jahreshauptübung extrem gefordert. Vor großem Publikum bewältigte sie jedoch alles bestens.

 Die Zuschauer sind ganz dicht dran, sie wollen wissen, was „ihre“ Feuerwehrleute da tun und was sie können: Öffentliche Jahreshauptübung der Wehr am Kindergarten in Dorf im Warndt.

Die Zuschauer sind ganz dicht dran, sie wollen wissen, was „ihre“ Feuerwehrleute da tun und was sie können: Öffentliche Jahreshauptübung der Wehr am Kindergarten in Dorf im Warndt.

Foto: BeckerBredel

76 Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr Großrosseln und fünf Mitglieder des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Ortsverein Dorf im Warndt, treten am Samstagnachmittag vor der Mehrzweckhalle zur Jahreshauptübung an. Die Einsatzkräfte in Schutzkleidung und die vielen roten Feuerwehrfahrzeuge sorgen vor allem bei den jungen Besuchern für leuchtende Augen.

„Da hinten ist der Papa, ruf’ mal!“, sagt eine Mutter mit Blick auf die Rettertruppe. Ihre Tochter will den Vater aber nicht nur aus der Ferne grüßen. Also nichts wie hin! Wenig später sitzt das Mädchen auf Papas Arm und begutachtet das Funkgerät. Ben, der zweijährige Enkel von Einsatzleiter Wendelin Reichert, gehört ebenfalls zum Publikum. Er trägt sogar schon Feuerwehrmontur. Seine Oma hat das schmucke Teil genäht.

Etwa 60 Mal im Jahr rückt die Rosseler Wehr zu Einsätzen aus, wöchentlich wird trainiert. Einmal im Jahr zeigen die drei Löschbezirke gemeinsam vor Publikum ihr Können. Um 15.38 Uhr beginnt die spektakuläre Demonstration. Bei Wartungsarbeiten an der Heizungs- und Lüftungsanlage der Kindertagesstätte Warndtwichtel, so das angenommene Szenario, kommt es zu einem Kurzschluss. Der dadurch ausgelöste Brand breitet sich schnell im hinteren Bereich des Kindergarten-Gebäudes aus. Zwei Mitarbeiter der Wartungsfirma und der Hausmeister werden noch vermisst.

Schnell kommt die Rettungsmaschinerie ins Rollen. Die Männer und Frauen arbeiten zügig und konzentriert. Auch wenn die Zeit drängt, ist von Hektik keine Spur. Wie im Ernstfall gilt: Sicherheit geht vor Schnelligkeit.

Aus dem Schlüsseltresor am Haupteingang entnimmt die Feuerwehr den Generalschlüssel für den Kindergarten. Damit kommen die Einsatzkräfte zerstörungsfrei in die Räume und auch auf das eingezäunte Außengelände. Die Brandmeldeanlage im Eingangsbereich zeigt, welche Rauchmelder ausgelöst wurden. So lässt sich das Feuer lokalisieren.

Mit Atemschutz machen sich einige Retter auf die Suche nach den Vermissten. Ihr Einsatz wird genau überwacht. Sollte jemand im Eifer des Gefechtes nicht bemerken, dass ihm bald die Luft ausgeht, wird er zurückbeordert. Draußen laufen die Löscharbeiten auf Hochtouren. Eine Riegelstellung verhindert, dass die Flammen auf die angrenzende Turnhalle übergreifen. Auch ein großer Lüfter kommt zum Einsatz, er bläst den Rauch aus dem Kindergarten.

Nach einigen Minuten wird ein Vermisster aus dem Gebäude geführt. Er trägt eine Rettungshaube und ist an den Atemschutz seines Retters angeschlossen. Das Publikum applaudiert. Auch 22 Mitglieder der Jugendwehr gehören zu den Zuschauern.

 Dicker Qualm fordert einen Einsatz unter Atemschutz und mit voller Montur, die eine Menge Gewicht auf die Waage bringt.

Dicker Qualm fordert einen Einsatz unter Atemschutz und mit voller Montur, die eine Menge Gewicht auf die Waage bringt.

Foto: BeckerBredel

„Es hat alles wunderbar funktioniert“, resümiert Gemeindewehrführer Friedrich Schido nach der erfolgreichen Übung. Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD) ist ebenfalls zufrieden. Er lobt die hervorragende Zusammenarbeit der drei Löschbezirke und des DRK.

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