Fußball-Oberliga Der Völklinger Knoten ist geplatzt

Völklingen · Die Oberliga-Kicker vom SV Röchling haben eine kleine Durststrecke überwunden. Gegen die TSG Pfeddersheim gab’s ein knappes 3:2.

 Völklingens Siegtorschütze Felix Dausend (Mitte), Jordain Steiner (links) und Marcel Linn, dem seit August zum 1:0 getroffen hatte, feiern den Last-Minute-Erfolg.

Völklingens Siegtorschütze Felix Dausend (Mitte), Jordain Steiner (links) und Marcel Linn, dem seit August zum 1:0 getroffen hatte, feiern den Last-Minute-Erfolg.

Foto: Ruppenthal

Sie mussten hinten raus zwar heftig zittern, am Ende aber gelang es den Oberliga-Fußballern des SV Röchling Völklingen, die jüngste Durststrecke im Heimauftritt gegen die TSG Pfeddersheim zu beenden. Die Gastgeber von Trainer Günter Erhardt bezwangen den bisherigen Tabellenvierten am Samstag nach einer kuriosen Endphase mit 3:2 (0:0) und kletterten nach zuvor einem Punkt aus fünf Partien wieder am Gegner vorbei auf Platz vier nach oben – unter anderem, weil ein Röchling-Akteur seine noch viel längere persönliche Durststrecke gegen die Wormser beendete: Marcel Linn war 20 Minuten vor Schluss nach einer schönen Flanke von Fabian Scheffer mit dem Kopf zur Stelle und brachte den SVR mit dem ersten Tor seit August letzten Jahres zum 1:0 auf Kurs (70. Minute).

„Das tut mir auf jeden Fall gut, nachdem es bei mir lange geklemmt hat. Ich hoffe, der Knoten ist damit geplatzt“, sagte Linn nach der Partie vor nur knapp 200 Zuschauern im Hermann-Neuberger-Stadion. Die bekamen nach dem ersten Tor in einer bis dahin sehr mäßigen Begegnung noch einen ziemlich turbulenten Schlussakt geboten: Kurz nach Linns Führung legte Völklingen zunächst nach, als es nach einem Pfeddersheimer Handspiel im eigenen Strafraum Elfmeter gab, den Jan Issa souverän zum 2:0 (77.) in die Mitte des Tors setzte. Der beruhigende Vorsprung war aber rasch dahin: Der SVR ließ sich zu tief hinten reindrängen, einen ersten Schuss rechts im Strafraum durch Sebastian Kaster konnte Völklingens Torwart Sebastian Buhl stark vereiteln. Doch der Ball prallte erneut zum Pfeddersheimer Schützen, der ihn von der Grundlinie in die Mitte legte, wo der eben eingewechselte Nils Demmerle auf 1:2 (79.) verkürzte. Danach stellte die Erhardt-Elf den alten Abstand nach einem mustergültigen Konter über Linn, Issa und Felix Dausend, der nur noch ins leere Tor eindrücken musste, wieder her (86.). Doch ein kapitaler Fehlpass des ebenfalls kurz vorher neu gebrachten Idir Meridja, den TSG-Torjäger Andreas Buch dankend annahm, brachte die Gäste auf 2:3 (90.) heran – für Buch bereits Saisontor 18 und zugleich Ligabestwert.

In der Nachspielzeit musste Völklingen daraufhin bange Momente überstehen, bis der erste Sieg seit dem 3:0 Ende Februar über Kaiserslautern II in trockenen Tüchern war. „Die Erleichterung ist sehr groß, nachdem wir letzte Woche in Mainz ja schon deutlich besser als der Gegner waren, das Ding aber in Halbzeit zwei noch verbockt haben“, bemühte „Dosenöffner“ Linn nochmal das unnötige 1:2 beim TSV Mainz: „Es war wichtig, dass wir uns endlich wieder belohnen und den Dreier geholt haben.“ Und nach der nach der überraschenden 2:3-Niederlage des FV Engers gegen Arminia Ludwigshafen darf der SVR bei nur noch vier Punkten Rückstand zumindest noch auf den Relegationsplatz schielen. Die Spitze mit Rot-Weiß Koblenz liegt dagegen mit elf Zählern weit entfernt. Völklingens Trainer glaubt jedenfalls nicht mehr dran, dass sich da nochmal eine Chance auftut: „Für ganz vorne wird es wohl nicht mehr reichen“, so Erhardt. Linn äußerte sich ebenfalls zurückhaltend in Sachen Aufstieg: „Wir haben es nicht mehr selbst in der Hand, daher sind wir gut beraten, einfach von Spiel zu Spiel zu denken.“ Das nächste hält für die Hüttenstädter am Samstag das Saarderby beim stark abstiegsbedrohten FSV Jägersburg (15.30 Uhr) bereit.

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