Doppelt hält besser Warum einfach, wenn es doppelt geht?

Saarländischer Sprachgebrauch kann mitunter etwas speziell sein – was Zugereiste staunen lässt.

Es gibt Fragen, die sich Saarländer nie stellen. Weil vieles für uns eben nicht in Frage steht. Die Welt ist, wie sie ist. Gerade hier. Zugereiste dagegen stellen manchmal komische Fragen. Zum Beispiel: Warum ist ein halber Doppelweck ein halber Doppelweck und nicht einfach nur ein Weck? Oder: Warum ist eine Doppelhaushälfte eine Doppelhaushälfte und nicht einfach nur ein Haus? Und: Warum ist ein halbes Doppeleinhorn ein halbes Doppeleinhorn und nicht einfach ein Einhorn? Doppeleinhörner gibt es wie Doppelweck tatsächlich, nur sind sie sehr viel seltener. Man findet sie derzeit vor allem im Internet. Das Projekt „#DoppelEinhorn“ wirbt in den sozialen Medien und im öffentlichen Raum für Demokratie und Meinungsfreiheit und setzt gleichzeitig ein Zeichen gegen Hass und Hetze. Was das mit Einhörnern zu tun hat, ist mir auch nicht klar, aber sei’s drum. Grundsätzlich ist es aber ziemlich klasse, was man so alles doppeln kann. Ein Lob auf den Doppler-Effekt. Das ist zwar eigentlich etwas ganz anderes, passt aber auch an dieser Stelle. Sie kennen das ja: Ein Auto, das von einem wegfährt, ist lauter als ein Auto, das auf einen zukommt. So ungefähr ist das mit dem Doppler-Effekt.

Wenn man dagegen Wörter doppelt, kommen einem lustige Sachen in den Sinn: Doppelhoppel ist so ein Wort oder Doppelmoppel. Aber die gibt es, glaube ich, gar nicht. Dafür den berühmten Doppelklick. In Zeiten wie diesen so wertvoll wie selten. Den Doppelpass natürlich, auch den Doppelgänger. Auch gut ist das Doppelbesteuerungsabkomen, der Doppeloperationsverstärker und selbstverständlich der Doppelratschenschlüssel. Was das ist, weiß ich nicht, aber das Wort gefällt mir. Und zwar doppelt gut.

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