FCS stürzt von der Tabellenspitze Zehn gute Minuten sind zu wenig
Saarbrücken · Der 1. FC Saarbrücken hat die Tabellenführung verspielt. Der Fußball-Zweitligist unterlag dem FFC Frankfurt II mit 2:4.
In der Schlussphase des Topspiels der 2. Fußball-Bundesliga Süd spielte Spitzenreiter 1. FC Saarbrücken so, wie es sich Trainer Taifour Diane über 90 Minuten gewünscht hätte. Jacqueline De Backer setzte Chiara Klein in Szene. Die 19-Jährige erzielte in der 78. Minute ihren achten Saisontreffer. Kurz darauf glänzte Klein als Vorbereiterin, indem sie für Anja Selensky querlegte, die mit ihrem sechsten Saisontor den zweiten FCS-Treffer im Heimspiel gegen den Tabellenvierten 1. FFC Frankfurt II erzielte (87. Minute). Doch das alles war nur noch Ergebnis-Kosmetik – Saarbrücken verlor das Spiel mit 2:4 (0:1) und damit die Tabellenführung an den FC Bayern München II, der mit 2:0 beim 1. FC Niederkirchen gewann.
„Die letzten zehn Minuten haben mir sehr gut gefallen. Da haben wir das gespielt, was wir uns von Anfang an vorgenommen hatten – doch da war es zu spät“, sagte Diane, der wie die etwa 150 Zuschauer im Kieselhumes-Stadion über knapp 80 Minuten eine Partie gesehen hatte, die vom fehlerhaften Spiel des FCS und einem eiskalt zuschlagenden Gegner geprägt war. „Frankfurt war richtig gut – athletisch, lauffreudig und bissig. Wir haben einen ganz schlechten Tag erwischt. In der ersten Halbzeit fanden wir gar nicht zu unserem Spiel“, erklärte Diane.
Wer weiß, wie die Begegnung gelaufen wäre, hätte De Backer nach wenigen Augenblicken die Riesenchance zum 1:0 genutzt. Doch die FCS-Torjägerin scheiterte nach feiner Vorlage von Selensky an Frankfurts Torfrau Cara Bösl. Danach kam Marie Steimer aus guter Position zum Abschluss, der aber zu harmlos ausfiel (24.).
Dann zeigten die Gäste, wie es gemacht wird. Nach einem Eckball fehlte den Saarbrückerinnen in der Defensive die Zuordnung. Sophia Kleinherne hielt den Kopf hin und traf zur Frankfurter Führung (26.).
Dianes Mannschaft reagierte nach dem Rückstand geschockt. „Wir haben Frankfurt spielen lassen. Bei uns sind vier, fünf Spielerinnen unter den Möglichkeiten geblieben“, monierte der FCS-Trainer. Zur Pause brachte er Julia Eybe für Lara Martin – doch die Motivation, die er seiner Mannschaft mit auf den Weg gegeben hatte, sollte sofort verpuffen: Ein verunglücktes Anspiel von Steimer auf FCS-Torfrau Christina Ehl ermöglichte Jessica May das schnelle 0:2 (49.). In der Folge erhöhten Lisa Ebert (69.) und Julia Mattuschewski per Freistoß auf 0:4 (78.).
„Wir haben zu viele Fehler gemacht, waren einfach zu unkonzentriert. Es gibt im Fußball solche Tage, an denen nicht viel zusammenläuft“, sagte Diane nach der zweiten Saisonniederlage. Er spielt mit seiner Mannschaft erst wieder am 3. Dezember. Um 14 Uhr erwartet der 1. FC Saarbrücken den Bundesliga-Vorletzten USV Jena im Kampf um den Viertelfinal-Einzug im DFB-Pokal.
