Kolumne: Landtagsküche Finanzminister leiht sich Kunst für sein Büro

Eine kurzfristige Notunterkunft mit Telefonanschluss benötigte Tholeys Bürgermeister Hermann Josef Schmidt (61) letzte Woche in der Bundeshauptstadt. Der CDU-Kommunal-Politiker weilte wegen der Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst in Berlin und suchte einen Arbeitsplatz, um Interviews ungestört führen zu können. Bei Nadine Schön (34), einer Tholeyer Bürgerin, fand er Gehör. Die Vizevorsitzende der CDU/CSU Fraktion stellte ihrem Rathauschef spontan ihr Büro im Bundestag zur Verfügung.

 Format: jpg Kommentarkopf Michael Jungmann

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Foto: Lorenz

Richtig die Hände schmutzig gemacht hat sich Umwelt- und Verbraucherschutzminister Reinhold Jost (51) von der SPD, als er in Neuforweiler einem bekannten Landwirt bei der Spargelernte zur Seite stand. Mit Technik und einer gewissen Routine holte der Minister zum Saisonauftakt das Stangengemüse unfallfrei aus der Erde. Nach dem Spargelstechen kümmerte er sich um den Absatz und zeigte sich spendabel. Seinen Begleitern gab er eine Runde Spargel aus.

Über Wochen saß der neue Finanzminister Peter Strobel (47) vor kahlen Wänden in seinem Büro. Der Grund: Amtsvorgänger Stephan Toscani (51) hat bei seinem Umzug ins Büro des Landtagspräsidenten auch Bilder und Kunstgegenstände eingepackt und an seine neue Wirkungsstätte mitgenommen. Strobel musste also für neue Bürodeko sorgen. Im Atelier des befreundeten Saarbrücker Künstlers Jörg Munz wurde der CDU-Politiker schnell fündig. Sparsam wie Finanzminister nun mal sein sollen, kaufte er die Bilder nicht. Der Finanzpolitiker leiht sich die Kunst für seine Amtsstube aus und sorgt so dafür, dass von Zeit zu Zeit die Dekoration wechselt. Diese Leihkunst finanziert Strobel aus der eigenen Tasche.

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