Evangelische Kirche Glocken mit NS-Bezug entdeckt - auch in Homburg

Homburg · Die Evangelische Kirche der Pfalz wurde auch in Homburg-Beeden fündig.

 Eine Glocke mit NS-Aufschrift, wie diese in Herxheim, wurde nun auch in Homburg entdeckt.

Eine Glocke mit NS-Aufschrift, wie diese in Herxheim, wurde nun auch in Homburg entdeckt.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Bei der Suche nach Glocken aus der NS-Zeit mit problematischen Inschriften sind im Gebiet der Evangelischen Kirche der Pfalz fünf Exemplare registriert worden. Das sagte Oberkirchenrat Michael Gärtner am Dienstag in Speyer. Weil Menschen unterschiedlich auf solche Klangkörper reagierten und manche sie für unerträglich hielten, sei es aus Sicht des Landeskirchenrates das Klügste, die Glocken abzunehmen und an einem Ort auszustellen, der möglichst nichts mit der Gemeinde zu tun haben solle.

Die Landeskirche hatte eine Sachverständige mit der Suche beauftragt, nachdem eine Glocke mit NS-Inschrift im pfälzischen Herxheim am Berg über die Landesgrenzen hinaus für Diskussionen gesorgt hatte. Der 1934 installierte Klangkörper trägt ein Hakenkreuz und die Inschrift „Alles fuer‘s Vaterland Adolf Hitler“.

In Homburg-Beeden lautet eine Inschrift: „Besteht in der Freiheit (Gal. 5, V 1). Freiheit. Gegossen im Jahr der Saarbefreiung 1935.“ In der Wendelinuskapelle im südpfälzischen Essingen hängt eine Glocke mit der Aufschrift: „Als Adolf Hitler Schwert und Freiheit gab dem deutschen Land. Goss uns der Meister Pfeifer, Kaiserslautern.“ In Mehlingen bei Kaiserslautern heißt es auf einer Glocke unter anderem: „Ins Dritte Reich hineingeboren / hat man mich für das Wort erkoren. Wir bitten nicht: Herr mach uns frei. / Erst Arbeit unsere Losung sei.“ Und schließlich steht auf einer Glocke in Pirmasens-Winzeln: „Gegossen im Jahr der nationalen Erhebung 1933.“

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