Wald- und Naturschutz IT-Zentrum im Wald „nicht unproblematisch“

Saarbrücken · Bevor die Landesregierung das neue Helmholtz-Zentrum für IT-Sicherheit am Campus der Saar-Uni errichten kann, stehen noch umfangreiche Untersuchungen zur Umweltverträglichkeit aus. „Das Verfahren ist noch ganz am Anfang“, sagte gestern Umweltminister Reinhold Jost (SPD). Einen Zeitpunkt, bis wann das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz die Untersuchungen abgeschlossen haben wird, nannte er nicht.

 Symbolbild

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Foto: CC0 Lizenz/Pixabay

Bevor die Landesregierung das neue Helmholtz-Zentrum für IT-Sicherheit am Campus der Saar-Uni errichten kann, stehen noch umfangreiche Untersuchungen zur Umweltverträglichkeit aus. „Das Verfahren ist noch ganz am Anfang“, sagte gestern Umweltminister Reinhold Jost (SPD). Einen Zeitpunkt, bis wann das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz die Untersuchungen abgeschlossen haben wird, nannte er nicht.

Ob es aus Sicht des Natur- und Umweltschutzes Hindernisse gibt, die gegen den Bau des IT-Zentrums sprechen, hänge auch vom gewählten Standort ab. Der Minister zeigte sich überrascht, dass er vor knapp einer Woche aus der Zeitung erfuhr, dass von der Staatskanzlei eine andere Fläche am Campus ins Gespräch gebracht wurde, nämlich ein 22 Hektar großes Gelände östlich der L 251 im Besitz des Saarforst Landesbetriebs. Bisher sei mit ihm nur über zwei andere mögliche Standorte gesprochen worden, nämlich einer acht Hektar großen Fläche zwischen Stuhlsatzenhausweg und der L 252 (ebenfalls Saarforst) sowie einer Fläche gegenüber des Science Parks (kommunaler Stadtwald Saarbrücken).

Das Planungsverfahren lebe davon, dass die Akteure miteinander sprächen. „Wir haben den Kollegen aus dem Innen- und Bauministerium mal gesagt, dass wir jetzt gerne wissen wollen, was da geplant ist“, sagte Jost.

Die erste Bewertung der neuen Option über 22 Hektar sei „nicht ganz unproblematisch“. Dort gebe es Alt- und Totholzbestände sowie historisch gewachsene Waldböden, die nicht ohne Weiteres einer anderen Nutzung überführt werden könnten. „Da muss dann schon ganz stark abgewogen werden“, sagte Jost. Auch die anderen Flächen seien „nicht ganz unproblematisch, aber nicht ganz so herausfordernd“. Wie es heißt, soll für das Gebiet des Stadtwalds bereits eine landesplanerische Entwicklungsoption vorliegen.

Auch das Umweltministerium sei daran interessiert, dass das Helmholtz-Zentrum als neue Leitinvestition möglich wird, sagte Jost. „Aber das geht nur, wenn man das aufeinander abstimmt. Aber Naturschutz und Naturnutz bedingen einen entsprechenden Prozess, der die Eingriffsnotwendigkeiten rechtfertigt.“

Um den Schutz des Waldes geht es auch am 25. August, wenn sich der Umweltausschuss im Rahmen einer Anhörung mit der Änderung des Waldgesetzes befasst. Derzeit werde geprüft, welche geplanten Windparks die neuen, strengeren Vorschriften nicht einhalten und somit keine Genehmigung erhalten. Konkret könnten davon die Standorte Ottweiler-Krokenwald, Marpingen-Urexweiler und Pfaffenkopf, Wadgassen, Überherrn und Wadern-Wenzelstein betroffen sein, sagte Jost. Das neue Waldgesetz soll die Errichtung von Windrädern auf sogenanntem „historisch altem Staatswald“ des Saarforstes unterbinden. Ausnahmen sollen für erschlossene, besonders windhöffige Standorte gelten.

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