LSVS-Finanzaffäre Neue Ermittlungen gegen Meiser führen in die Allianz Arena

Saarbrücken · Die Staatsanwaltschaft vermutet eine Verbindung zwischen dem Beratervertrag einer Stiftung mit dem Landessportverband – und Stadionbesuchen in München.

 In der LSVS-Affäre geriet jetzt die Allianz Arena in den Blick.

In der LSVS-Affäre geriet jetzt die Allianz Arena in den Blick.

Foto: dpa/Sven Hoppe

In der Finanzaffäre um den Landessportverband (LSVS) ermittelt die Staatsanwaltschaft erneut gegen dessen früheren Präsidenten Klaus Meiser (CDU). Das berichtete gestern der SR. Demnach geht es um den Verdacht der Untreue, es kam zu Durchsuchungen an der Hermann-Neuberger-Sportschule und in Bayern – auch in der Allianz Arena in München. Hintergrund ist ein Kooperationsvertrag zwischen dem LSVS und einer Stiftung Deutsches Ehrenamt. Zwei Verantwortliche der Stiftung haben die Ermittler laut SR wegen möglicher Beihilfe zur Untreue im Visier.

LSVS-Präsident Adrian Zöhler erklärte, 2016 sei unter Meiser beim Aufbau eines Kompetenzzentrums Ehrenamt ein Vertrag mit der Stiftung abgeschlossen worden. Für Beratungen überwies man 4950 Euro im Voraus – die Nachfrage war überschaubar. Nur drei Mal nahm der LSVS offenbar Hilfe in Anspruch. Kosten: jeweils 150 Euro. „Wir werden uns an die Stiftung wenden, um den Vertrag zu beenden“, sagte Zöhler.

Die Staatsanwaltschaft vermutet laut SR eine Verbindung zwischen der Vereinbarung und Stadionbesuchen Meisers in München. Der Anwalt des Ex-Landtagspräsidenten war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Die Stiftung verfügt in der Arena des FC Bayern über eine Loge, die sie zur Hälfte an die Hotelkette Victor’s von Hartmut Ostermann untervermietet hat. Das bestätigte dessen Sprecher Peter Müller. Ihm zufolge werden die Logenplätze durch das eigene Hotel in München verwaltet und auf Anfrage an Gäste vergeben.

Eine erste Verbindung zwischen Meiser und der Stiftung hatte die Staatsanwaltschaft über eine Spesenrechnung hergestellt. Meiser hatte 2017 ein Essen mit Angehörigen bei einem Edelitaliener in München mit einer LSVS-Kreditkarte bezahlt. Dafür verurteilte ihn das Landgericht in der vergangenen Woche wegen Untreue. Auf dem Beleg gab der 64-Jährige damals „Stiftung Deutsches Ehrenamt“ an.

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