Sommeralm Nur der Schnee fehlt auf der Alm

Landsweiler-Reden · Eine Delegation aus der Schweiz erklomm die Sommeralm und machte Pläne für das zehnte Jubiläum im nächsten Jahr.

 Eberhard Schilling beim Grasschneiden vor seiner Almhütte.

Eberhard Schilling beim Grasschneiden vor seiner Almhütte.

Foto: Seeber

Tausende von feiernden Saarländern, Latinrock mit der Santana-Tribute-Band „De Corazón“ auf der Bühne und mittendrin drei Eidgenossen aus der Schweiz. „Alm-Ebi“ Eberhard Schilling freute sich am Mittwochabend nicht nur darüber, dass zur Halbzeit der „SR3-Sommer-Alm“ bereits über 18 000 Fans die Berghalde in Landsweiler-Reden gestürmt haben. Denn an diesem Abend hatte er auch „hohen“ Besuch aus der Schweiz: Zarko Akrap, Albert Quauka und Jürg Hämmerle, die für einen Tag die über 3000 Meter hohen Berge ihrer Heimat gegen die knapp 400 Meter hohe Bergehalde eingetauscht haben: „Wir vermissen den Schnee. Zudem gibt es hier ja gar keine Steinböcke, Geißen und Erdmännchen“, sagt Hämmerle schmunzelnd.

Die drei Herren verbindet inzwischen eine langjährige Freundschaft zum Saarland. Angeleiert wurde diese von Manfred Schneider aus Friedrichsthal: „Schon meine Tante hat in Davos als Küchenchefin in einem Hotel gearbeitet“, sagt der Arzt. Seine Eltern verbrachten dort die Hochzeitsreise und auch er war mit seiner Familie schon häufig in der Stadt. Als Schilling vor der ersten „SR3-Sommer-Alm“ bei den Schneiders zu Besuch war und ihnen von seinem Vorhaben erzählte, sei die Schnapsidee entstanden, mit Davos eine Partnerschaft einzugehen, blickt der heutige Delegationsleiter zurück.

Als „Höhenbeauftragter des Saarlandes“ bringt „Alm-Ebi“ inzwischen jedes Jahr die saarländische Fahne nach Davos, die dann dort gehisst wird, und die Schweizer Flagge mit zurück zur „SR3-Sommer-Alm“. Dabei fand sich die lustige Truppe zusammen: Quauka lebt am Bodensee und hat in Davos eine Ferienwohnung, Akrap betreibt dort ein Restaurant und Hämmerle baut Wasserrinnen und Möbel aus Eisenbahnschienen.

Den drei gefällt an der Sommeralm in Landsweiler-Reden die tolle Aussicht, die vielen netten Leute und wie dieser Berg künstlich entstanden ist, „aus dem Boden gestampft und aufgeschüttet wurde“. Als alpine Fachleute haben sie aber natürlich auch noch ein paar Verbesserungsvorschläge parat: „Es müsste hier noch eine Seilbahn und eine Sommerschlittenbahn geben“, überlegt Quauka.

Mit einem bisschen Glück kann übrigens auch ein Alm-Besucher bald nach Davos fahren. Denn während der Alm-Saison wird ein einwöchiger Aufenthalt in einem Vier-Sterne-Hotel verlost, deren Chefin Marietta Zürcher übrigens aus dem Saarland kommt.

Ein Eidgenosse aus Davos ist dagegen nicht nur auf der Alm zu Besuch, sondern arbeitet seit fünf Jahren hier: „Käspeter“ verkauft original Schweizer Raclettebrot. „Die Saarländer sind ein gemütliches, nettes Völkchen“, steht für ihn fest. Ihm gefalle besonders, dass die Veranstaltung stets friedlich und ohne Zwischenfälle ablaufe. Inzwischen hat Käspeter viele Stammkunden: „Es schmeckt einfach lecker“, lobt ihn Susanne Schuh aus Völklingen.

Die Davoser Delegation schmiedet derweil schon Pläne für das zehnte Jubiläum der „SR3-Sommer-Alm“ im nächsten Jahr: So wünscht sich „Alm-Ebi“ von ihnen als Gastgeschenk augenzwinkernd einen Lastwagen voller Schnee. Akrap und Quauka, die begeisterte Bikefans sind und schon bis nach Kroatien unterwegs waren, finden dagegen Gefallen am Gedanken, im nächsten Jahr die über 500 Kilometer von Davos ins Saarland zu radeln.

Bis zum Almabtrieb am Sonntag, 17 Uhr, wird auf der Berghalde noch zünftig gefeiert. Am Freitag treten ab 17 Uhr „MEP live“ und „Changes“ auf, am Samstag spielen dann Sonnhalter und „Krachleder“. Weitere Infos unter www.sr3.de

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