Hochschulen „Putz an Hochschulen bröckelt“

Saarbrücken · Die Opposition im Landtag sieht bei den Hochschulen im Saarland nach wie vor Handlungsbedarf. Die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Barbara Spaniol, sagte, die Fraktion begrüße es zwar, dass die Hochschulen ab dem Jahr 2020 15 Millionen Euro mehr erhalten sollen.

Doch aus Sicht der Linken kommt das Geld zu spät. „Erst die Hochschulen halb kaputt sparen, dann der Versuch des Wiederaufbaus, das ist absurd“, sagte Spaniol. Zentrale Probleme blieben ungelöst: Nach wie vor gebe es 400 Millionen Euro Sanierungsbedarf. „Der Putz bröckelt weiter“, so Spaniol. Die Verwaltungsgebühren seien für viele Studenten eine Belastung. „Der Trend zum Drittjob neben dem Studium ist keine Ausnahme mehr.“ Zudem fehle es an bezahlbarem studentischem Wohnraum. Dies alles habe Auswirkungen auf die Attraktivität des Standorts.

Auch der AfD-Abgeordnete Lutz Hecker wies auf den „riesigen Investitionsstau“ hin und bezeichnete die Wohnheimsituation als unbefriedigend.

Jutta Schmitt-Lang (CDU) ist hingegen der Meinung, dass die Hochschulen „internationale Strahlkraft“ haben. Und auch Sebastian Thul (SPD) verwies auf steigende Studienanfängerzahlen und die steigende Zahl ausländischer Studenten. Dies sei eindeutig ein Zeichen für einen „attraktiven Wissenschafts- und Forschungsstandort“.

Die Ansiedlung des Helmholtzzentrums für IT-Sicherheit Cispa halten alle Fraktionen für großen Erfolg für das Land. Lutz Hecker von der AfD forderte, nun auch die entsprechenden Rahmenbedingungen zu gestalten. Nötig sei die schnelle Errichtung des Gebäudes, die Einrichtung einer internationalen Schule, optimale Rahmenbedingungen für eine „Spin-off-Kultur“, eine gute Verkehrsanbindung sowie die Einführung des Fachs „Computing“ an Grundschulen.

Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) versprach, die Landesregierung werde „alles in ihrer Macht Stehende tun, um den Erfolg des Helmholtzzentrums zu unterstützen“. Dies sei auch wichtig mit Blick auf den Wandel der Wirtschaftsstruktur im Saarland. „Wir dürfen uns nicht darauf verlassen, dass der Ford Focus auf alle Zeit so vom Band rollt wie er es derzeit in Saarlouis tut“, sagte er mit Blick auf den geplanten Stellenabbau bei Ford. Deshalb müsse man dem Unternehmen vermitteln, dass es von der saarländischen IT-Kompetenz bei der Weiterentwicklung seiner Autos profitieren könne.

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