Steit um sozialen Wohnungsbau Saarbrücker SPD-Fraktionschef sieht Bouillon bereits im Wahlkampf

Saarbrücken · Von Dietmar Klostermann

Wer hätte das gedacht: Ausgerechnet aus den Reihen des Koalitionspartners SPD hat Saar-Bauminister Klaus Bouillon (CDU) für seine am vergangenen Freitag veröffentlichten Pläne für eine Forcierung des sozialen Wohnungsbaus im Saarland Kritik einstecken müssen. Es dürfe nicht sein, dass Mittel, die in den Städten dringend für den Bau kostengünstiger Mietwohnungen gebraucht würden, in die Dorferneuerung auf dem Land flössen, sagte der SPD-Fraktionschef im Saarbrücker Stadtrat Mirco Bertucci. Dafür müsse das Land „andere Mittel bereitstellen“. „Die Mittel des Bundes für den Wohnungsbau sind nicht als Wahlkampfunterstützung für Bouillon auf dem St. Wendeler Land gedacht“, ätzte Bertucci.

Bouillon hatte mitgeteilt, dass er mit den in diesem Jahr vorhandenen 53 Millionen Euro an Bundesmitteln Baulücken in den Dörfern schließen und Schrott-Häuser beseitigen lassen wolle. Das solle mit kräftigen Bau-Zuschüssen an Familien mit einem Jahreseinkommen bis zu 45.000 Euro netto geschehen. Zudem will Bouillon in den Städten des Saarlandes des sozialen Mietwohnungsbau mit Zuschüssen von 1750 Euro pro Quadratmeter ankurbeln. Bisher wurden 1000 Euro aus dem Bundesmitteltopf gezahlt. Die Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britze (SPD) hatte 1900 Euro pro Quadratmeter gefordert, da im Saarland der Sozialwohnungsbau zum Erliegen gekommen war.

„Da liegt noch viel Arbeit vor uns“, sagte Bertucci. Jetzt komme es auf die konkrete Ausgestaltung des Programms an. Die Saarbrücker OB Britz und die Siedlungsgesellschaft müssten zügig auf Grundlage der nun bekannten Zahlen Bau-Projekte vorbereiten. „Wir bieten der Landesregierung an, uns konstruktiv in die Formulierung der Förderbedingungen einzubringen“, sagte Bertucci.

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