Bundeswehr Saarlandbrigade im Einsatz in Mali

Saarlouis · 300 Soldaten der Luftlandebrigade 1 sollen im westafrikanischen Land das Friedensabkommen überwachen.

 Soldaten der Saarlandbrigade werden oft zu gefährlichen Einsätzen im Ausland abkommandiert. Ab Mai müssen 300 von ihnen nach Mali, um in dem krisengeschüttelten Land das Friedensabkommen zu überwachen und zur Stabilisierung beizutragen. Im Bild: Bundeswehrsoldaten 2016 beim Einsatz in Mali.

Soldaten der Saarlandbrigade werden oft zu gefährlichen Einsätzen im Ausland abkommandiert. Ab Mai müssen 300 von ihnen nach Mali, um in dem krisengeschüttelten Land das Friedensabkommen zu überwachen und zur Stabilisierung beizutragen. Im Bild: Bundeswehrsoldaten 2016 beim Einsatz in Mali.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Ab Mai werden 300 Soldatinnen und Soldaten des Luftlanderegimentes 26 aus Zweibrücken und Lebach nach Mali verlegt, um dort das Kontingent des Schwesterregimentes 31 aus Seedorf in Niedersachsen abzulösen. Das kündigte der Kommandeur der Luftlandebrigade 1 mit Sitz in Saarlouis, General Dirk Faust, gestern an. Insgesamt werde das neue Kontingent der Luftlandebrigade 440 Soldaten zählen, etwa 40 mehr als bisher. Zu den bisherigen Aufgaben komme hinzu, dass die Fallschirmjäger auch die bisherigen Aufgaben einer Luftwaffenkompanie übernehmen, die landende Flugzeuge vor Beschuss sichern.

Als Kommandeur des Kontingentes bleibt zunächst der bisherige in Mali: Oberst Aslak Heisner, der stellvertretende Brigadekommandeur in Saarlouis.

In Mali sind die Vereinten Nationen mit etwa 11 000 Soldaten stark engagiert. Die Bundeswehr ist seit der Ausweitung des Mandates 2017 mit rund 1000 Kräften vertreten. Dieser Minusma genannte UN-Einsatz ergänzt ein europäisches Engagement in dem Sahel-Staat: EUTM Mali soll malische Sicherheitskräfte ausbilden. Die Bundeswehr ist daran mit 150 Soldaten beteiligt, laut General Faust kommen davon derzeit rund 50 aus dem Fallschirmjägerregiment 26.

Auftrag des Militärs ist es, zur Stabilisierung des Landes beizutragen. Es gibt einerseits einen Friedensvertrag, andererseits bedrohen Rebellen und Islamisten weiterhin den Zusammenhalt des Staates.

Die Bundeswehr selbst begründet den Minusma-Einsatz in ihrer Internetpräsenz: „Die Sicherheitslage in der Sahelregion, und insbesondere in Mali, ist weiterhin unbeständig. Deutschland hat ein erhebliches Interesse daran, Terrorismus, Kriminalität und Verarmung, die mittelfristig starke Auswirkungen auch auf Europa haben können, gemeinsam mit seinen europäischen und internationalen Partnern entgegenzutreten.“

Wesentliche Beiträge wird laut Faust die Aufklärungskompanie 260 aus Lebach mit ihren Drohnen leisten. Die Infanteristen des Fallschirmjägerregimentes 26 aus Zweibrücken leisten vor allem Objektschutz. Wichtig sei auch die Evakuierung verletzter UN-Soldaten mit so genannten MedEvac-Hubschraubern. „Die sind auch schon zum Einsatz gekommen“, sagt Faust. Die meisten Minusma-Soldaten der Luftlandebrigade werden in Gao in der Mitte Malis stationiert sein. Sie tragen die blauen Helmüberzüge der UN-Missionen und blaue Barretts.

Die EUTM-Soldaten befinden sich überwiegend in Koulikoro, das Partnerstadt der saarländischen Gemeinde Bous ist.

Derzeit sind damit rund 500 Männer und Frauen des Fallschirmjägerregimentes 26 in Auslandseinsätzen, durchaus ein „Kraftakt“, wie General Faust sagte. Neben den Soldaten in Mali sind das bis zu zehn in Afghanistan (das sollen demnächst bis zu 20 werden), und rund 50 im Irak. Sie bildeten bislang im Nordirak Kurden aus. Künftig werden sie, sagte Faust, im ganzen Irak das Militär in Bereichen wie Führung, Sanitätswesen und Kampfmittelbeseitigung schulen.

 General  Dirk Faust

General Dirk Faust

Foto: Bundeswehr / Jane Schmidt/Jane Schmidt

Wenn die 440 Ende September von der Minusma-Mission aus Mali zurückkehren, wird dies voraussichtlich das letzte Kontingent der Luftlandebrigade 1 in dem afrikanischen Staat gewesen sein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort