Gesundheit Streit um verschärftes Rauchverbot in Luxemburg

Luxemburg · Vor rund einem Jahr ist in Luxemburg ein verschärftes Rauchverbotsgesetz in Kraft getreten. Manchen geht es offenbar nicht weit genug. So auch Daniel Reding, der eine erfolgreiche Petition gestartet hat, damit das Rauchen auf den Restaurant-Terrassen künftig ebenfalls verboten wird.

 (Symbolbild)

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Foto: dpa/Frank May

Damit sollen vor allem Kinder vor Passivrauchen geschützt werden. Bereits mehr als 3200 Menschen haben Redings Petition unterschrieben. Bis Anfang September läuft sie noch, und so stehen die Chancen gut, dass am Ende die 4500 Unterschriften zusammen kommen, die es braucht, damit das Thema im Parlament debattiert wird.

Während der Ruf nach einer strengeren Regelung in der Bevölkerung Interesse weckt, löst sie bei den Gastronomen Kopfschütteln aus. Der Verband Horesca fürchtet, dass Restaurants im Großherzogtum dadurch noch weitere Kunden verlieren könnten. Nach eigenen Angaben haben Restaurants und Kneipen in den vergangenen fünf Jahren einen Rückgang von rund 15 Prozent der Kundschaft erlebt. Das Rauchverbot für die Innenräumlichkeiten, das 2014 in Kraft getreten war, soll dabei eine große Rolle gespielt haben.

Daniel Reding geht es mit seiner Petition ausschließlich um die Terrassen der Restaurants. Dass vor den Kneipen des Landes weiter gequalmt wird, stört ihn nicht. „Da sollten sich ja auch keine Kinder befinden, und es stört nicht beim Essen“, sagte er gegenüber dem Tageblatt. Was im Winter gelte – dass man am Tisch nicht durch rauchende Nachbarn gestört werde – solle im Sommer, wenn die Menschen draußen speisen, genauso die Regel sein.

Seit dem Gesetz, das im Jahr 2006 das Rauchen aus Schulen und öffentlichen Gebäuden verbannte, wurden die Bestimmungen in Luxemburg mehrmals verschärft. Seit vergangenem August ist es zusätzlich untersagt, auf Spielplätzen und Sportanlagen zu rauchen, wenn sich Kinder unter 16 Jahren dort aufhalten. Das gilt auch am Rande von Fußballplätzen für die Zuschauer, wenn Kinder auf dem Platz sind. Außerdem dürfen Erwachsene nicht mehr im Auto rauchen, wenn dort auch Kinder unter zwölf Jahren sitzen. Laut einer Studie der „Fondation Cancer“ rauchte 2016 jeder fünfte Luxemburger. Während der Trend bei den älteren zu geringeren Raucherzahlen geht, greifen demnach immer mehr Männer und Frauen zwischen 18 und 24 Jahren zur Zigarette.

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