Maisause in Bous Flotte Boliden sausen durch Bous

Bous · Etwa 5000 Besucher sind zu den rasanten Seifenkisten-Rennen bei der siebten Auflage der Mai-Sause gekommen.

 Spaß in „Mein Schiff 21“ hatte Fahrerin Sylvia Stauch bei der Maisause in Bous.

Spaß in „Mein Schiff 21“ hatte Fahrerin Sylvia Stauch bei der Maisause in Bous.

Foto: Johannes A. Bodwing

Nicht jeder ist am Wochenende nach der 600 Meter langen Rennstrecke in Bous im Ziel angekommen. Manche Teilnehmer scheiterten bei der siebten Mai-Sause an technischen Defekten, an schadhaften Reifen oder landeten in alten Autoreifen. „40 Teilnehmer waren es insgesamt“, sagte am Sonntagnachmittag Rennleiter Dieter Lessel an der Startrampe in der Kirchstraße. Auf der abschüssigen Strecke kamen die schwereren Boliden mit Reifen von Mülltonnen auf 30 bis 35 Stundenkilometer. In der Freien Klasse und auf schlanken Gummipneus schafften die Schnellsten etwas mehr als 50 Stundenkilometer.

Leider gab es am Samstagnachmittag einen Unfall. Bei diesem erlitt ein 49-Jähriger aus Bous Prellungen und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Bei den Bobby-Cars kämpften die jungen Fahrer um jede Sekunde und nutzen im direkten Zweikampf Lücken, um weiter nach vorn zu rollen. Neben Fun-Cup-Rennen ging es vor allem um vier Läufe der Boliden und der Freien Klasse. Deren Sieger standen am Sonntagabend fest. Ganz oben bei den traditionellen Boliden steht der Tennisclub Bous, in der Freien Klasse setzte sich das Team SVB Schminke durch. „Unsere beste Zeit war 48,48 Sekunden“, sagte Jonas Schminke. Und ihre größte Angst, „dass die Reifen platzen“. Zum ersten Mal hatten er, Teamkollege Fabio Massimino und Vater Stefan Schminke in dieser Klasse teilgenommen.

Freude auch im Fahrerteam Claudia Schminke und Sylvia Stauch: „Wir haben zum ersten Mal mitgemacht“, sagte Stauch, „und gleich der fünfte Platz“. „Mein Schiff 21“ heißt ihr Bolide. „Sylvia und ihr Mann haben das gemacht, nach einer Traumreise übers Mittelmeer.“ Hinten hängt ein Rettungsring, vorne sitzt eine Möwe auf dem Kühler. „Die hat ein bisschen gelitten“, schmunzelte Stauch. Start war auf einer Rampe in der oberen Kirchstraße. Von dort sausten rosa Möhrchen über die Strecke, gelbe Bananen, ein Star-Wars-Raumschiff und weitere fantasievolle Flitzer. In der flachen Winkelstraße gaben sportliche Anschieber nochmal Schub für den letzten Abschnitt. Dann rasten die Fahrer durch die Hohlstraße zum Ziel oberhalb des Petri-Hofes.

„Vier Durchgänge schaffe ich nicht mehr, das ist zu anstrengend“, sagte Alfred Geber, 81, am Streckenrand. „Ich fahre nur noch zum Spaß.“ Dazu zwängte er sich in die Nachbildung eines Mercedes-Rennwagens aus den 1930er Jahren. Unter seiner Retro-Lederjacke trug er das Shirt von der ersten Mai-Sause 2006.

 Sieger in der Freien Klasse bei der Maisause in Bous wurde in diesem Jahr Jonas Schminke.

Sieger in der Freien Klasse bei der Maisause in Bous wurde in diesem Jahr Jonas Schminke.

Foto: Johannes A. Bodwing
 Sportliche Anschieber gaben nochmal etwas Schub auf einem flachen Abschnitt der Strecke.

Sportliche Anschieber gaben nochmal etwas Schub auf einem flachen Abschnitt der Strecke.

Foto: Johannes A. Bodwing

Drei Tage lang stand Bous im Zeichen der siebten Mai-Sause. Dazu gehörte ein Rahmenprogramm aus Musik, Zauberei und Live-Musik sowie eine große Tombola. Gegen Sonntagmittag waren noch eine Handvoll Promis auf die Strecke gegangen. Darunter Schirmherr und Umweltminister Reinhold Jost, Bürgermeister Stefan Louis und Pastor Frank Kleinjohann. Nach sonnigem Rennwetter am Freitag und Samstag drehte das Wetter am Sonntagnachmittag ins Kühl-Regnerische. Für die drei Tage schätzte Rennleiter Lessel die Besucherzahl schließlich auf etwa 5000 Personen. Unter ihnen auch eine Abordnung aus der Partnerstadt Quetigny, die mit zwei Fahrerinnen teilnahm.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort