Platane Platane sorgt weiter für Unruhe

Bous · Baum in Bous wirft dicken Ast ab, Fällung ist jedoch aus Sicht der Pflegefirma nicht notwendig.

 Ein etwa armdicker Ast war von der Platane in der unteren Kirchstraße in Bous abgebrochen.

Ein etwa armdicker Ast war von der Platane in der unteren Kirchstraße in Bous abgebrochen.

Foto: Anke Motsch

Ein Baum wirft nicht nur Schatten. Das zeigte die Platane in der Bouser Kirchstraße vor wenigen Wochen mit einem Astbruch. 15 Zentimeter dick und vier Meter lang sei der Ast gewesen, stellte später Winfried Müller als Anwohner dar. Das war in der Bürgerfragestunde zur letzten Ratssitzung vor den Sommerferien. „Glücklicherweise wurde niemand der Anwesenden verletzt.“

Denn unter dem Baum liege die Außenterrasse eines Cafés. Wie es mit der Verkehrssicherheit stehe, wollte Müller wissen. Und was die Baumsatzung der Gemeinde enthalte. Er sprach auch davon, dass Äste der Platane auf der Stromleitung zu seinem Haus auflägen.

Die Verkehrssicherung unterliege der Gemeinde, dazu gebe es auch zweimal jährlich die Begutachtung durch einen Fachmann.

Standsicherheit und Fällung dieser Platane waren schon 2013 Inhalte hitziger Ratsdiskussionen. Ein Baumgutachter hatte im Februar 2013 Fäulnis im Kronenbereich festgestellt. Mögliche Maßnahmen seien die Fällung oder der massive Rückschnitt der Krone. Das Alter des Baumes wird auf um die 120 Jahre geschätzt. Und schon vor obigem Gutachten waren zweimal kurzfristige Maßnahmen nötig gewesen, um eine Gefährdung durch Astbruch zu vermeiden. Im April 2013 stimmte der Umweltausschuss einstimmig für die Fällung dieses Baumes, bei Abwesenheit der Grünen. Danach kochte das Thema hoch, da zahlreiche Bürger den Erhalt der Platane forderten.

Im August desselben Jahres stimmten die Bürgervertreter nur noch mehrheitlich für eine Fällung. Im September 2013 schließlich waren alle Parteien für den Erhalt. Für den Umschwung sorgte ein neues Gutachten, das der Platane sogar achtfache Sturmfestigkeit bescheinigte. Eine Spezialfirma für Baum­pflege trug die Kosten für den erforderlichen Kronenrückschnitt. Sie übernahm Kontrollen zweimal pro Jahr und Pflegemaßnahmen sowie auch eine später einmal mögliche Fällung. Und sie übernahm die Verantwortung für den Baum.

„Am 26. 4. 2017 war eine turnusmäßige Untersuchung“, sagte Louis jetzt dieser Zeitung und legte das entsprechende Protokoll vor. Dabei sei der Ast nicht als Problem erkannt worden. Der Bruch erfolgte am 24. Juni. Verursacht durch den Massaria-Pilz im Innern des Holzes.

Die Baumpflegefirma habe nachgeschaut und „das Kontrollintervall von zweimal pro Jahr auf monatlich verkürzt“. „Aus Sicht des Experten besteht kein Grund den Baum zu fällen“, sagte Louis. Auch die Baumsatzung der Gemeinde verhindere hier eine Fällung. Denn die Bescheinigung der Verkehrssicherheit liege schriftlich vor.

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