Frauengarten Frauengarten in Dillingen wächst und gedeiht

Dillingen · Salat, Gemüsebeet und Sonnenblumen: Deutsche und syrische Frauen freuen sich über ihre Erfolge.

 Mit eigenen Schürzen und einem eigenen Schlüssel gärtnert es sich gleich nochmal so gut in der Anlage des Kleingartenvereins Dillingen-Nord.

Mit eigenen Schürzen und einem eigenen Schlüssel gärtnert es sich gleich nochmal so gut in der Anlage des Kleingartenvereins Dillingen-Nord.

Foto: Carolin Merkel

Es ist viel passiert seit unserem letzten Besuch im interkulturellen Frauengarten auf dem Gelände des Kleingartenvereins Dillingen-Nord. Überall grünt und wächst es auf den rund 200 Quadratmetern. Ein Bohnentipi, ein Hochbeet mit Salat, dazu viele Sonnenblumen, aber auch Gemüse und Kräuter sind bereits in vollem Wachstum. Neu dazukommen wird, erklärt Birgit Loris von der Zukunftswerkstatt Saar, ein Hügelbeet, dann kann auf der gesamten Fläche gesät, gehegt und geerntet werden, was das Zeug hält.

„Freitags, wenn die Frauen ihren Arbeitseinsatz hinter sich haben, verlässt jede mit einem Korb voller frisch geernteter Dinge den Garten“, erzählt sie. Die fünf Gartenfrauen sind längst ein eingespieltes Team. Zu ihnen gehören mit der 21 Jahre alten Nedaa und der zehn Jahre älteren Lina auch zwei syrische Frauen. Sie kommen regelmäßig zum interkulturellen Garten, um zu arbeiten, aber auch um sich auszutauschen mit den deutschen Frauen. „Wir wenden an, was wir in der Schule gelernt haben“, antwortet Nedaa auf die Frage zur Verständigung und lacht. Während ihre Freundin bereits in Syrien Erfahrungen mit dem Gärtnern gemacht hat, ist das für sie Neuland. Doch mit der neuen Schürze bewaffnet, wird sie auch zukünftig noch mehr im Garten arbeiten.

Die wunderschönen, bunten Schürzen wurden den Gärtnerinnen zusammen mit den Schlüsseln zur Gartenlaube überreicht und gewähren nun einen uneingeschränkten Zutritt in den Garten. Beobachtet wurde der kleine Festakt von einigen Mitgliedern des Frauenrates aus Saarbrücken. Die Damen waren der Einladung von Petra Stein von der Zukunftswerkstatt gefolgt und schauten sich das Projekt, das im vergangenen Jahr aus der Taufe gehoben wurde, an.

Doch nur zuschauen, das wäre zu wenig gewesen, hatte sich Christine Wagner, die für den künstlerischen Teil des Projektes zuständig ist, gedacht. „Nachdem vor ein paar Wochen die Zonta-Frauen da waren und eine Zaunlatte bunt angemalt haben, sind jetzt die Frauen aus dem Frauenrat dran“, erklärte sie.

Sehr froh über die Wiederbelebung der ersten Parzelle, die zugleich den Eingang zu der rund 40 Parzellen zählenden Anlage bildet, ist Gabi Ferner, Vorsitzende des Vereins der Dauerkleingärten in Dillingen. „Es war ein langer Kampf, bis wir das Grundstück an das Projekt weitergeben konnten. Und auch in der Mitgliederversammlung sind wir nicht überall gleich auf Zustimmung gestoßen. Doch mittlerweile haben sich die Frauen alle integriert, und wir wollen mit weiteren Festen noch intensiver zusammenwachsen“, sagt sie. Stiller Beobachter im Hintergrund war am Montag Rudi Peter, der Initiator des Projekts und Gründungsvater der Zukunftswerkstatt. Er freute sich einfach darüber, dass die Integration im Garten wächst und gedeiht.

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