Blutspendeerehrung Lebensretter dringend gesucht

Dillingen · Das DRK Dillingen ehrte am Freitag 32 besonders eifrige Blutspender – insgesamt aber geht die Zahl der Spender zurück.

 Gottfried Reimringer (links) wurde für insgesamt 150 Blutspenden geehrt, Heidemarie Zech (Zweite von links), Barbara Johannes Loth (Zweite von rechts) und Bernhard Schmitt (ganz rechts) für 100 Blutspenden. Die Auszeichnungen nahmen Markus Weingardt (Dritter von links) und Christoph Ernwein (Dritter von rechts) vor. Krankheitsbedingt fehlte Rudolf Schmitz (ebenfalls 100 Spenden).

Gottfried Reimringer (links) wurde für insgesamt 150 Blutspenden geehrt, Heidemarie Zech (Zweite von links), Barbara Johannes Loth (Zweite von rechts) und Bernhard Schmitt (ganz rechts) für 100 Blutspenden. Die Auszeichnungen nahmen Markus Weingardt (Dritter von links) und Christoph Ernwein (Dritter von rechts) vor. Krankheitsbedingt fehlte Rudolf Schmitz (ebenfalls 100 Spenden).

Foto: Axel Künkeler

Bei der Ehrung der Blutspender durch den DRK-Ortsverein Dillingen wurden am Freitag 32 Personen ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr hatten sie Jubiläum: zehn, 20, 50, 75, 100 und sogar 150 Spenden wurden vollendet. Damit können die Geehrten auf eine beeindruckende „Spender-Karriere“ zurückblicken. Die Auszeichnung nahm Bürgermeister Franz-Josef Berg in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Dillinger DRK in dessen Unterkunft in der Saarstraße vor.

Im Mittelpunkt stand dabei Gottfried Reimringer, der für 150 Spenden geehrt wurde. „Mir hat es von Anfang an Spaß gemacht, anderen zu helfen“, sagt der 71-Jährige. Begonnen hat er 1966 als 19-jähriger Matrose bei der Marine. Während seiner vierjährigen Zeit dort kam er um die ganze Welt, später arbeitete er 40 Jahre lang als Schwimmmeister im Hallen- und Freibad seiner Heimatstadt. Und ging weiterhin vier- bis fünfmal jährlich Blut spenden. Regelmäßig nahm er die Termine des DRK Dillingen wahr, „zuweilen bin ich auch fremdgegangen – in Saarlouis oder Wallerfangen“, erzählt er lachend.

Und Reimringer will weitermachen – „so lange es geht“. Anfang März hat er bereits die 151. Spende geleistet. Damit hat er den bisherigen Dillinger Rekordhalter Siegfried Schmitz eingeholt, der mit seinen 78 Jahren nicht mehr spenden darf. Reimringer dagegen hat noch ein paar Jährchen bis zur Altersgrenze für Blutspender von 75 Jahren. Auf über 160 Spenden will er es bis dahin schaffen, gute Gesundheit vorausgesetzt. Schon beim nächsten Termin im Juni kann er mit dann 152 Spenden alleiniger Rekordhalter in Dillingen werden.

„Die Altersgrenze von 75 Jahren wurde im Oktober 2017 wieder eingeführt, um möglichen gesundheitlichen Risiken vorzubeugen“, berichtet Christoph Ernwein. Der Referent beim DRK Rheinland-Pfalz/Saarland betonte, dass Blutspenden zwar ungefährlich sei, bei alten Menschen aber das Risiko von Herzversagen bestehe. Daher habe der Gesetzgeber 2017 diese Regelung geändert. Neu sei auch, dass Blutspender sich nunmehr mit einem amtlichen Ausweis, nicht mehr allein mit dem Blutspenderpass, legitimieren müssen. Zudem sei der Fragebogen erweitert worden, was aufgrund „teils intimer Fragen etwa zum Sexualverhalten zu Diskussionen“ führte. Nachfragen dazu gab es auch von einigen der Anwesenden.

„An Ihnen sieht man, dass man Blutspenden überleben kann“, sagte Ernwein mit einem Augenzwinkern und forderte die Geehrten dazu auf, um Blutspenden zu werben. Auf deren Notwendigkeit hatte zuvor bereits Franz-Josef Berg hingewiesen. Allein in Rheinland-Pfalz/Saarland würden jeden Tag etwa 900 Spenden benötigt, deutschlandweit sogar 15 000. Dem stehe aber ein sehr geringer Anteil von nur drei Prozent der Bevölkerung im Saarland (4,5 Prozent in Deutschland) gegenüber, die aktiv „ihr kostbarstes Gut, das Blut, spendeten“. Die Zahlen seien zudem rückläufig, ergänzt Ernwein, „riesige Engpässe“ in der Versorgung von Patienten in Krankenhäusern und Arztpraxen seien zu befürchten.

Mit Urkunden und DRK-Ehrennadel, dem Stadt-Taler und Einkaufs-Talern des Verbandes für Handel, Industrie und Handwerk (VHIH) nahmen Berg und Ernwein dann die Ehrungen vor, tatkräftig unterstützt vom 2. Vorsitzenden des Dillinger DRK, Markus Weingardt, sowie DRK-Bereitschaftsleiterin Sandra Jedermann. Die Schallmauer von 100 Blutspenden wurde im vergangenen Jahr von vier Personen erreicht: Bernhard Schmitt und Rudolf Schmitz (der krankheitsbedingt fehlte) sowie Barbara Johannes-Loth und Heidemarie Zech, die beide noch einen Blumenstrauß erhielten. Ob 150 oder 100 Spenden – jede einzelne Blutspende rettet Leben. Dafür gelte allen der Dank, betont Berg: „Blutspender sind Lebensretter!“

Die Zahlen der Blutspenden in Dillingen allerdings sind rückläufig: Nahmen in früheren Jahren rund 280 Spender an jedem der vier Termine in Dillingen teil, waren es 2017 nur noch 245. Beim Termin Anfang März waren es grippebedingt sogar lediglich 191 Spender.

Dieses Jahr bietet das DRK Dillingen noch drei Termine an: am 13. Juni, 5. September und 5. Dezember (jeweils mittwochs), immer von 14 bis 19 Uhr im Foyer der Dillinger Stadthalle.

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