Unsere Woche Kein Recht auf feige Meinungsäußerung

Irgendwo da draußen sind sie. Keiner weiß, wie es um sie herum aussieht. Aber vermutlich sind es eher keine Plätze mit frischer Luft, Sonnenstrahlen und so eingerichtet, dass gute Laune befördert würde. Nein, es muss eher was Düsteres von den Räumen des Geschehens ausgehen. Liegen da leere Flaschen um einen überquellenden Aschenbecher? Würde gut zum Szenario passen. Wahrscheinlich ist es nicht in jedem Fall so, denn es sind so viele, dass es nicht nur völlig Abgestürzte sein können.

Wochenkolumne
Foto: SZ/Robby Lorenz

Aber sie alle, die sie schrecklicherweise aus allen (Bildungs-?)Schichten kommen, scheuen das Tageslicht. Denn sie nennen nicht ihren wirklichen Namen, zeigen nicht ihre Gesichter. Weil das zur virtuellen Welt gehört? Das ist nicht der Grund. Wenn auch viele der Äußerungen nicht auf kluge Köpfe schließen lassen, so sind sie doch schlau genug, die bösen, die menschenverachtenden, die vielen strafbaren Posts nicht mit offenem Visier zu verbreiten.

Schlimme Beispiele waren in dieser Woche Kommentare zum Unfall der Ministerpräsidentin, oder zur Brandstiftung eines Geflüchteten. Freie Meinungsäußerung? Zur Meinungsfreiheit gehört, zu seiner Meinung zu stehen, sich offen zu bekennen. Vom Recht auf feige Meinungsäußerung hab ich noch nirgendwo was gelesen.

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