Großer Zuspruch für Diskussion über Rente

Aschbach · Mit dem Titel seiner Veranstaltung, „Sie planen deine Altersarmut. Ist unser Rentensystem noch zu retten?“, hat der KAB viele angesprochen.

 Auf Einladung der KAB Aschbach diskutierten über die Rente (von links): Egbert Ulrich, Christian Petry, Wolfgang Wirtz-Nentwig, Stephan Kolling und Moderator Thomas Schulz. Foto: Carolin Merkel

Auf Einladung der KAB Aschbach diskutierten über die Rente (von links): Egbert Ulrich, Christian Petry, Wolfgang Wirtz-Nentwig, Stephan Kolling und Moderator Thomas Schulz. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

Rund 60 Mitglieder zählt der KAB (Katholische Arbeitnehmerbewegung) Ortsverband im Lebacher Stadtteil Aschbach aktuell. Viele davon waren am Montagabend der Einladung des Vorstandes gefolgt und ließen sich zusammen mit Zuhörern aus dem gesamten Saarland auf einen spannenden Diskussionsabend unter dem Motto "Sie planen deine Altersarmut. Ist unser Rentensystem noch zu retten?" im Bohlen-Saal im Gasthaus Blättche ein.

Doch bevor es mit den Vertretern aus Politik, KAB und Medien in die Diskussion ging, galt es erst einmal, bewegte Bilder auf sich wirken zu lassen. Der Film "Rentenangst" von SR-Redakteur Wolfang Wirtz-Nentwig aus dem Jahr 2008 - heute noch ebenso aktuell wie vor fast zehn Jahren - diente als guter Einstieg in den langen Abend. Das fand auch SPD-Politiker Christian Petry, MdB, dem, wie er erklärte, der Film sehr gut gefallen hatte.

Dem konnte sich Staatsekretär Stephan Kolling (CDU) nicht ganz anschließen, seien in dem Film doch ausschließlich die Rentner im Mittelunkt, Stimmen der jüngeren Bevölkerung habe er vermisst. Das Publikum, das schließlich selbst zum Akteur wurde, zeigte sich in Aschbach durchaus altersgemischt. Das Thema Rente, betonte KAB-Ortsvorsitzender Franz-Rudolf Herrmann, betreffe jeden Arbeitnehmer. Sein Wunsch, bei den Redebeiträgen sachlich und fair zu bleiben, wurde weitgehend erfüllt. Doch der Unmut, den viele beim Thema Rente mit sich tragen, war immer wieder deutlich zu spüren. "Wir alle sind Wähler, geben im Herbst unsere Stimme ab, ob unsere Kinder und Enkel auch sicher ins Alter starten können", richtete Hermann seinen Appell an alle Gäste.

Hart ins Gericht geht der Filmbeitrag immer wieder mit der privaten Altersvorsorge, zeigt Verstrickungen von Politik und Wirtschaft auf, rüttelt auf, wenn es um betroffene Rentner in England, aber auch Deutschland geht. Hart ins Gericht gingen aber auch die Gäste mit den Politikern. "Man hat doch im Film gesehen, aus England wird gewarnt, warum geht nicht die ganze Summe in die gesetzliche Rente?", wollte Vorsitzender Herrmann wissen.

Furcht vor größerer Arbeitslosigkeit, dazu eine Mehrbelastung der jungen Generation, die macht sich bei Gertrud Del Savio aus Aschbach breit. "Wir hatten ein gutes System, das von der Politik zerschossen wurde. Jetzt ist es an der Zeit nachzudenken. Die Politik hat Fehler gemacht, das sollte sie sich eingestehen", gab Gerhard Klein aus Lebach den Mandatsträgern mit auf den Weg.

Edgar Krieger aus Wahlschied forderte "endlich eine Bürgerversicherung", fragte, wer die Rente der Politiker zahle und warum diese nicht auch in die gesetzliche Rente einzahlen. Arthur Biesalski aus Saarbrücken schließlich berichtete von Erfahrungen beim Stammtisch, "bei dem man braune Ohren bekommen kann". Er forderte die Politiker auf, nicht auch noch Jung und Alt gegeneinander auszuspielen und für solidarische Gerechtigkeit zu sorgen.

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