Runder Tisch der Lebacher Wirtschaft Kampf gegen den Fachkräftemangel

Lebach · Carsten Meier von der IHK stellte in Lebach ein Zehn-Punkte-Programm vor. Nachrichtenblatt bietet Unterstützung.

Fachkräftemangel betrifft alle Branchen. Über Möglichkeiten, diesem entgegen zu treten, referierte im Lebacher Ratssaal nun Carsten Meier, Geschäftsführer Standortpolitik der Industrie- und Handelskammer (IHK) des Saarlands. Er erläuterte die Fachkräfte-Problematik und zeigte Lösungsansätze auf. Zu der Veranstaltung, der zweite Runde Tisch, hatte die Stadt Lebach gemeinsam mit der IHK eingeladen. Im zweiten Teil des Abends ging es um regionale Printmedien – und wie diese die Gewerbebetriebe unterstützen können.

Eine aktuelle Umfrage der IHK habe gezeigt, dass ein Drittel der Betriebe branchenübergreifend und über alle Größenklassen hinweg über Personalknappheit klage, welche die Geschäftstätigkeit stark beeinträchtige. Der demografische Wandel und die sinkende Zahl an Arbeitslosen verschärfen die Lage und zwingen die Firmen dazu, neue Wege zu gehen, sagte Meier. Auch hätten sich die Erwartungen an die Arbeitswelt geändert, Geld stünde meist erst an zweiter Stelle. Wichtig sei ein kollegiales Umfeld, der Standort und vor allem eine herausfordernde Arbeit.

 Eine vorausschauende Personalpolitik sei wichtig, ebenso Weiterbildung. Auch dürfe der Blick auf Un- oder Angelernte nicht verloren gehen. Meier riet auch, den Kontakt zu ehemaligen, ausgeschiedenen Mitarbeitern zu pflegen. Vielleicht wollten sie ja noch einen oder zwei Tage in der Woche arbeiten oder bei Engpässen einspringen.

 Die Erwerbsquote müsse ebenfalls gesteigert werden. Im Fokus könnten da Frauen und Zuwanderer stehen. Natürlich könne der Referent nur Denkanstöße geben. Nicht jeder Vorschlag passe zu jeder Firma, jedem Betrieb.

Meier stellte ein Zehn-Punkte-Programm für Unternehmer vor, um Fachkräfte anzuwerben oder sie zu erhalten. Ein strategisches Personalmanagement, innovative Wege bei der Personalakquise, nicht beim Lohn sparen, Weiterbildung, das Image als attraktiver Arbeitgeber fördern, ein Wir-Gefühl schaffen oder das geben, was andere nicht geben. Und: Immer die Augen aufhalten. Wenn zum Beispiel eine Betriebsübergabe ansteht oder eine Firma Insolvenz anmeldet, kann das eine Chance sein. Denn auch dort gibt es Fachkräfte. „Packen Sie es an“, lautete Meiers Schlusswort.

Gute und gezielte Werbung kann dabei hilfreich sein. Seitens der Linus-Wittich-Verlages, der unter anderem den Lebacher Anzeiger herausgibt, stellte Julia Kiemes Unterstützungsmöglichkeiten für die Gewerbetreibende vor. Den Lebacher Anzeiger, der auch behördliches Nachrichtenorgan ist, gibt es seit 44 Jahren. Er wird nicht kostenlos an alle Haushalte verteilt. 

 Der Verlag habe zum Beispiel eine Jobbörse eingerichtet. Mit wenigen Klicks könnten sich dort Interessenten über freie Stellen informieren. Kiemes präsentierte auch ein neues Deckblatt, wie der Lebacher Anzeiger künftig aussehen könnte. Der Verlag möchte der Stadt, den Vereinen und den Gewerbetreibenden eine attraktive Plattform bieten.

Das Nachrichtenblatt erreicht derzeit 3650 Haushalte, eine Verdoppelung auf 7200 Exemplare ist angestrebt. Verschiedene Pakete seien geschnürt, doch noch nichts entschieden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort