50 Jahre Abitur Plaudern über die Pennäler-Zeiten

Lebach · Im Johannes-Keppler-Gymnasium trafen sich jetzt die Abiturienten des Abitur-Jahrgangs 1968.

Nach 50 Jahren trafen sich die ehemaligen Abiturienten in Lebach wieder zum Plausch über die alten Zeiten. Aber auch das Schulleben der heutigen Zeit wurde unter die Lupe genommen.

Nach 50 Jahren trafen sich die ehemaligen Abiturienten in Lebach wieder zum Plausch über die alten Zeiten. Aber auch das Schulleben der heutigen Zeit wurde unter die Lupe genommen.

Foto: Peter Grasmück

50 Jahre Abitur. Die Schüler des damaligen Aufbaugymnasiums zog es wieder an die alte Wirkungsstätte. Die 68er-Abiturienten staunten nicht schlecht, als sie die altehrwürdigen Räume des heutigen Johannes-Kepler-Gymnasiums nach einem halben Jahrhundert wieder betraten. Schulleiter Hans Herrmann begrüßte sie und präsentierte ihnen auch den Image-Film der Schule. „Wir staunten nicht schlecht“, erklärte Erhard Seger, der für seine Mitschüler sprach. Vieles habe sich geändert, aber auch vieles kam den mittlerweile um die 70 Jahre alten Männern doch noch bekannt vor. Treppenhaus und Flure sehen noch genau so aus. Sogar der eine oder andere Funktionsraum, wie der Zeichensaal von Kunstlehrer Papa Klein, ist noch an der selben Stelle. Im Gegensatz dazu der Chemiesaal. An diesem Raum hat die damalige Klasse eine besondere Erinnerung. Hat sich doch dort während einer Mathe-Übungswoche eine Explosion ereignet. Der Täter (natürlich weiß niemand, wer das war) hatte eine kleine Portion gefährliche Chemikalien, die noch frei zugänglich im Giftschrank lagerten, in Papier eingewickelt und zur Tafel geworfen. Peng. Das Wurfgeschoss verursachte ein faustgroßes Loch, auch in der dahinter liegenden Wand. „Heute wäre das Bombenalarm“, ist sich Seger sicher. Damals bedeutete dies nur das Ende der Mathestunde. Das Matheabitur wurde 1968 angehoben, weil die gebrochen rationalen Zahlen nicht überall gelehrt worden waren. An seine mündliche Prüfung in Musik kann sich der frühere Bürgermeister von Beckingen noch gut erinnern. Es ging um Haydn. Und dieser Namen wollte ihm, Seger, einfach nicht einfallen. Lehrer Lansch machte solange eine entsprechende Mundbewegung, bis er schließlich den Namen nannte. „Sehen Sie, das wollten sie doch die ganze Zeit schon sagen.“

Gut in Erinnerung ist Seger auch ein Mathelehrer. Jedes Mal, wenn er eine Klassenarbeit zurückgab, skandierte er: „Macht’s Fenster auf, ich spring zum Fenster raus.“ In Erinnerung ist Seger auch, dass den Lehrern damals der Tintenkiller noch wenig bekannt war. Mit dessen Hilfe konnte man sich mal eine Stunde Abwesenheit verschaffen und dies später wieder ungeschehen machen.

Die nicht von großem Vertrauen in seine Schüler geprägte Aussage eines Klassenlehrers ist gottlob nicht eingetreten. Dieser machte seiner Enttäuschung über die lustlosen Oberprimaner Luft, indem er meinte: „Und ihr wollt einmal die Welt regieren. Das könnt ihr vergessen.“ Nichtsdestotrotz ist aus allen was geworden, Minister, Politiker, Arzt, Lehrer, Offizier, Jurist oder Ingenieur. Die Hälfte der Schüler wohnten im Internat. Seger war Fahrschüler. Von Erbringen aus, war das morgens und nachmittags eine halbe Weltreise. „Aber es ging.“

Initiatoren des Treffens waren Peter Müller aus Dillingen, der heute in Hildesheim wohnt, und Eberhard Ritsch, ebenfalls Dillingen. Es war schon zeitraubend, die in alle Welt zerstreuten Schulkameraden ausfindig zu machen. Von den 62 Abiturienten aus den drei Oberprima-Klassen war genau die Hälfte gekommen. Auch der damalige Klassenlehrer Rudolf Saar aus Lebach besuchte seine ehemalige Schülerschar. Diese Klasse war sein erster Abiturjahrgang.

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