Landesbester Azubi Auf dem Weg zum Autoflüsterer

Heusweiler/Aschbach · Nach dem Abi nicht an die Uni? Für Raphael Schön war das nicht nur denkbar. Es war eine sehr gute Idee, sagt er.

 Raphael Schön ist der landesbeste Kraftfahrzeugmechatroniker, hier fotografiert an seinem Ausbildungsplatz, dem Autohaus Bojahr in Heusweiler.

Raphael Schön ist der landesbeste Kraftfahrzeugmechatroniker, hier fotografiert an seinem Ausbildungsplatz, dem Autohaus Bojahr in Heusweiler.

Foto: BeckerBredel

Dafür zu sorgen, dass Technik und Mechanik bei Pkw reibungslos zusammenspielen, das ist die Passion von Raphael Schön. Der 21-Jährige aus Aschbach hat im vergangenen Jahr seine Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker im Bereich Pkw-Technik als Landesbester abgeschlossen. Dafür wurde er Anfang des Jahres von der Handwerkskammer des Saarlandes geehrt.

Durch seinen Vater kam er zu seiner Leidenschaft: „Mein Vater hat eine eigene Kfz-Werkstatt. Da habe ich schon immer mitgearbeitet. Es hat mir von Anfang an Spaß gemacht, daher dachte ich, dass ich in dem Bereich bleibe“, erklärt Raphael.

Da er im eigenen Familienbetrieb schon alle Arbeitsabläufe kannte, wollte er sehen, wie woanders gearbeitet wird, und bewarb sich beim Autohaus Bojahr in Heusweiler. „Ich hatte mich vormittags beworben. Mittags habe ich schon den Ausbildungsvertrag unterschrieben“, beschreibt der Kfz-Mechatroniker lachend seinen Durchmarsch.

Durch sein Abitur, das er auf dem Geschwister-Scholl-Gymnasium in Lebach ablegte, konnte er seine Ausbildung um ein halbes Jahr auf drei Jahre verkürzen. „Auf unserer Schule wurden wir schon sehr aufs Studium getrimmt. Ich finde die Informationen über mögliche Ausbildungen, gerade im Handwerk, sind wirklich zu kurz gekommen. Es gibt immerhin ja auch die Möglichkeit, einen Beruf zu lernen, und danach noch zu studieren.“

Trotz der fehlenden Infos habe er sich dann doch für die Ausbildung entschieden. Durch sein Abitur sei ihm aber die Theorie im Unterricht und der Prüfung leichtgefallen. Und kurz nach seiner Abschlussprüfung habe er von seinem Ergebnis erfahren: „Dadurch, dass ich Landesbester wurde, durfte ich zum Bundeswettkampf des Deutschen Handwerks nach Koblenz und belegte dort den achten Platz“, erzählt Raphael stolz. Nach seiner Lehre wurde er nicht im Ausbildungsbetrieb übernommen, doch das ist schon zu Beginn klar gewesen. „Von Anfang an hatten wir geklärt, dass ich direkt nach meinem Abschluss mit meinem Meister anfangen möchte.“ Gesagt, getan. Im vorigen August begann er die Meisterschule in Vollzeit. Im August dieses Jahres ist er fertig.

Und dann? „Über meiner weiteren Zukunft steht erst einmal ein großes Fragezeichen“, sagt Raphael Schön, der neben seinem Beruf Jugendwart der Feuerwehr Aschbach ist. Seit 2007 ist er dort Mitglied. „Vielleicht mache ich meinen Betriebswirt, aber im Moment ist diesbezüglich noch nichts entschieden. Länger gesehen möchte ich auf jeden Fall in die Selbstständigkeit.“ Vielleicht übernehme er ja auch den elterlichen Betrieb.

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