3. Liga Volleyball Damen Packender Premierensieg für Lebach

Lebach · Traumstart: Die Volleyballerinnen des TV Lebach haben am Sonntag ihre Drittliga-Premiere vor eigenen Fans mit 3:2 gewonnen. Der packende Fünf-Satz-Marathon gegen Mainz war nichts für schwache Nerven.

 Lebachs Spielerinnen bejubeln den ersten Sieg in der 3. Liga.

Lebachs Spielerinnen bejubeln den ersten Sieg in der 3. Liga.

Foto: Kerosino/Thiel

„Einer geht noch, einer geht noch rein“, schallt es am Sonntagnachmittag aus den Boxen der Lebacher Sporthalle. Die Luft knistert vor Spannung, und sie ist dünn geworden für die verdutzt dreinschauenden Favoritinnen aus Rheinland-Pfalz. 140 Minuten sind in der Volleyball-Schlacht zwischen dem TV Lebach und der TSG Mainz-Bretzenheim gespielt. Ein Pünktchen trennt die Gastgeberinnen noch vom glücklichen Ende der Heimpremiere in der 3. Bundesliga Süd vor riesiger Kulisse.

Bei den schweißgebadeten Zuschauern liegen die Nerven blank. 350 Volleyball-Fans (Zuschauerrekord!) wollten den Start des Aufsteigers ins Bundesliga-Abenteuer sehen – und erlebten eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Sie staunten nicht schlecht, als Lebachs junge Wilde die Routiniers gleich mit wuchtigen Angaben attackierten und die ersten Sätze mit 25:19 und 25:14 keck und klar für sich entschieden. Adrenalin schoss in die Publikums-Venen, weil Bretzenheim immer stärker wurde, die Sätze drei und vier mit 25:23 und 25:20 gewann und es in den Tiebreak ging.

Keine Minute ist es her, da wehrte Linda Kutsch per Einer-Block den ersten Matchball ab und glich zum 14:14 aus. Nach einem Netzfehler der Gäste ist nun die saarländische Ü20-Truppe am Drücker: 15:14. Den Erfolg vor Augen hämmert Svenja Zapp drauf – volles Risiko. Ihre Sprungangabe kann die TSG-Abwehr noch entschärfen, dann ist es passiert. Als der Schmetterball von Gäste-Angreiferin Sandra Schilling an die Netzkante klatscht, bricht auf der proppenvollen Tribüne Jubel aus. Die Fans feiern ihr Team und pusten tief durch.

Traumstart geglückt: „Diese zwei Punkte waren hart erkämpft. Wir hätten den Sack früher zumachen können, haben dann aber Probleme in der Annahme bekommen“, sagt Anita Nawrat und kann den Sieg kaum realisieren. Im Doppel-Block mit Linda Kutsch schwebte die Spielführerin eben noch einen Meter über dem Hallenboden. Jetzt hält sie die Trophäe „Spielerin des Tages“ in der Hand und strahlt. „Vorher war ich nervös, weil ich nicht wusste, was auf uns zukommt. Im Spiel war die Aufregung weg. Wir haben gesehen, dass die auch nur mit Wasser kochen“, sagt die 24 Jahre alte Außenangreiferin.

Freund Philipp Betz stimmt ihr zu: „Nach dem 2:0 hat uns die Abgeklärtheit gefehlt, die Routiniers auszeichnet. Da kommen die jungen Mädels aber auch mal hin“, sagt der TV-Trainer und lobt Hauptangreiferin Janina Steil, Chef-Motivator Elena Weisshaar und den Teamgeist. Und weiter: „Wir sind erfolgreich gestartet und haben die ersten Zähler gegen den Abstieg geholt. Vor dieser Kulisse werden wir noch einige Erfolge feiern“, sagt Betz und schwärmt vom Heimvorteil mit den Lebacher Fans.

 Angreiferin Janina Steil (Nr. 5, Lebach) punktet. Der Einer-Block von Franziska Schilling (Nr. 17, Bretzenheim) kommt zu spät.

Angreiferin Janina Steil (Nr. 5, Lebach) punktet. Der Einer-Block von Franziska Schilling (Nr. 17, Bretzenheim) kommt zu spät.

Foto: Kerosino/Thiel

Zwanzig Punkte reichen vermutlich zum Klassenverbleib. Das erklärte Ziel liegt also noch in weiter Ferne, doch die Euphorie im Fan-Lager ist entfacht. „Das war viel Bundesliga-Volleyball zum Auftakt“, grinst Anita Nawrat nach dem Marathon-Match und wirkt zufrieden. Der Anfang ist gemacht – mit einer fantastischen Leistung.

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