Löschbezirk Piesbach „Der rote Hahn“ wird gebührend gefeiert

Piesbach · Feuerwehrkameraden überraschen langjährigen Piesbacher Löschbezirksführer Helfried Hahn mit großer Feier.

 Mit dem Abschied des ehemaligen Löschbezirks-Führers Helfried Hahn geht für die Piesbacher Feuerwehr eine Ära zu Ende.

Mit dem Abschied des ehemaligen Löschbezirks-Führers Helfried Hahn geht für die Piesbacher Feuerwehr eine Ära zu Ende.

Foto: Johannes A. Bodwing

Alle hatten dicht gehalten. Entsprechend ahnungslos kam Helfried Hahn zum Feuerwehrgerätehaus Piesbach. „Ich dachte, das wird was Kleines im Schulungsraum. Aber das da hätte ich nie erwartet. Ich war den Tränen nah, als ich reinkam.“ „Danke Helle“ stand auf einem riesigen Foto am Bühnenhintergrund der Kirchberghalle. Darauf der frühere Löschbezirksführer Hahn in voller Montur. Davor saß ein Blasorchester und spielte los, als er in die Halle kam. Eine gelungene Überraschung.

Denn „du hast nicht nur die Feuerwehr geprägt“, sagte Ortsvorsteher Josef Mees, „sondern auch den Ort“. „Der rote Hahn“, sagte anerkennend Walter Detzen, ein langjähriger Wegbegleiter. „Er ist 24 Stunden am Tag Feuerwehr. Er hat nichts dem Zufall überlassen, und auch seine Nachfolge in den letzten drei Jahren vorbereitet.“ Zum Abschied meinte Detzen mitfühlend: „Das tut ihm weh.“

Die junge Mannschaft um Sven Maciejasz organisierte die Feier zum Abschied. Derzeit ist Maciejasz kommissarischer Löschbezirksführer. Im Februar 2019 steht die Wahl der neuen Lbz-Führung an. „Helfried war immer für seinen Löschbezirk da“, sagte Maciejasz. „50 Jahre im aktiven Dienst, davon 24 Jahre Löschbezirksführer.“ Dieser enorme Einsatz forderte auch Ehefrau Maria und die beiden Kinder.

Als die Piesbacher Wehr von 2001 bis 2012 schwächelte, erinnerte sich Nalbachs Wehrführer Jörg Laub, „hat Hahn das Steuer übernommen und sie wieder aufgebaut“. Dafür sprach Laub Dank und Anerkennung im Namen der Nalbacher Wehr aus. Dank kam auch von Bürgermeister Peter Lehnert und dessen Vorgänger, Landrat Patrik Lauer.

„50 Jahre Feuerwehr prägen einen“, sagte Helfried Hahn. Er hoffe, „dass die Jüngeren diesen Schritt auch durchziehen“. Hahn dankte für das Verständnis seiner Frau, denn „hatte man was geplant, dann ging der Melder“. „Ich bin eigentlich schon im Ruhestand“, sagte der 1953 geborene Helfried Hahn rund eine Woche zuvor. „Wir waren damals eine Clique, und dann fragte jemand, kommt doch mal in die Feuerwehr.“ Sechs Freunde seien eingetreten, die Hälfte davon finde sich heute in der Altersabteilung.

Er ist der erste Feuerwehrmann der Familie und bislang der einzige. Mit 14 ist es losgegangen, mit 16 folgte der aktive Dienst. 1981 war Hahn Stellvertreter, 1983 schließlich Löschbezirksführer. „Das war mein Leben, bis 14. November.“ „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht.“ In Piesbach ehrenamtlich, beruflich gehörte er zur Werksfeuerwehr von Ford. „Ich habe die doppelte Lehrgangsanzahl wie andere, für Ford und die Gemeinde.“ Bei Ford spezialisierte sich Hahn auf Atemschutz und Chemieunfälle. Von den vier Nalbacher Löschbezien ist Piesbach inzwischen auf Letzteres spezialisiert.

„Ich konnte Vieles hier im Löschbezirk weitergeben“, sagte er über Kontakte und Kenntnisse aus seinem Beruf. „Schön war es, von einem Einsatz nach Hause zu kommen, und es hatte keine Verletzten gegeben, es war alles in Ordnung.“ In Erinnerung bleibt ihm die starke Kameradschaft. „Dass man sich immer auf die Leute verlassen konnte.“ Als besondere Ehrung für seinen Feuerwehrdienst erhielt Helfried Hahn bereits im Oktober das Ehrenkreuz in Bronze des Deutschen Feuerwehrverbandes. Ohne ständige Einsatzmelder wird es nun etwas ruhiger in Hahns Leben. Aber sollte im Löschbezirk Not am Manne sein, „dann bin ich da“, versprach der rote Hahn.

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