Beat of Life Musik geht auch mit Besenstielen

Dillingen · Mit einem gemeinsamen Konzert in der Dillinger Stadthalle fand das Projekt „Beat of Life“ einen krönenden Abschluss.

 Die Kinder und Jugendlichen hatten auf der Bühne sichtlich Spaß.

Die Kinder und Jugendlichen hatten auf der Bühne sichtlich Spaß.

Foto: Jörg O. Laux

Fünf Monate hatten 20 Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund gemeinsam geprobt, das Bühnenbild gestaltet und sich vor allem über nationale Barrieren hinweg kennen und respektieren gelernt. Aus der Taufe gehoben wurde das Projekt von einem lokalen Bündnis bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Fachstelle für Kinder- und Jungendpastoral des Bistums Trier in Dillingen, des Caritasverbandes Saar-Hochwald, des Sozialpädagogischen Netzwerks der Arbeiterwohlfahrt Saarland, der Stadt Dillingen sowie des Landkreises Saarlouis. Doch für den Erfolg und schließlich die Spielfreude auf der Bühne zeichneten die Kinder- und Jugendlichen selbst verantwortlich.

Musik bringt Menschen zusammen, kennt keine Grenzen und schließt niemanden aus. So lässt sich die Grundidee zusammenfassen, gemeinsam mit Alltagsgegenständen wie Besenstielen, Eimern oder Kochlöffeln zu trommeln, zu tanzen und zu singen. Eben ganz im „Beat of Life“, dem Taktschlag des Lebens.

Bis zur erfolgreichen Premiere am Mittwochabend in der Dillinger Stadthalle war es ein weiter Weg. Es wurde ein Kennenlern- und Aktionstag im Dillinger Lokschuppen veranstaltet, an dem sich bereits 18 Kinder und Jugendliche beteiligten. Bilder für das spätere Bühnenbild wurden gemalt, man lernte sich kennen.

Danach folgten die Proben. Allein in der Woche der Premiere wurde an zwei Tagen das komplette Programm geübt, bis nach der Generalprobe am Vorabend der eigentlichen Aufführung alles saß. „Wir waren am Anfang einfach nur eine Gruppe Fremder“, fasst Melanie Caspar von „Heartbeats“ in Saarbrücken zusammen. Sie übte gemeinsam mit anderen Helfern aus dem Leitungsteam die einzelnen Stücke und Choreographien mit den Kindern und Jugendlichen ein. Das Ergebnis konnte sich, vor allem auch wegen seiner Ungezwungenheit und Natürlichkeit auf der Bühne, sehen lassen.

Die jungen Künstler hatten sichtlich Spaß, und das steckt natürlich an. Moderiert wurde der Abend von Melanie Meiser, Integrationsbeauftragte der Stadt Dillingen, und Jörg Ries von der Fachstelle für Kinder- und Jungendpastoral Dillingen, die nicht nur die einzelnen Beiträge anmoderierten, sondern auch einen Einblick per Dias und Filmeinspieler in das komplette Projekt gewährten.

Dass der „Beat of Life“ tatsächlich eingeschlagen ist, zeigte jedoch eine spontane Dankeschön-Aktion der jungen Künstlerinnen und Künstler, die in einem emotionalen Moment kurz vor dem großen Finale ihrem Leitungsteam auf der Bühne dankten.

„Obwohl wir am Anfang viel Quatsch gemacht haben, war es am Schluss doch gut. Also, uns hat es sehr gefallen“, fasste es einer der jungen Teilnehmer auf der Bühne zusammen. „Ich wünsche es mir jedes Jahr. Es war so schön“, beschrieb eine andere junge Teilnehmerin ihre Erfahrungen. Schließlich ließ man den Abend mit „We will rock you“ von Queen ausklingen.

Die Zuschauer waren begeistert. Auch darüber, dass aus einer Gruppe Fremder so etwas wie Freunde, zumindest aber Weggefährten geworden sind.

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