Leserbrief Kommerzieller Bau verdrängt die Kirche

Kritik an Nalbacher Ortsmitte

Das Foto zur Gestaltung der neuen Ortsmitte Nalbach macht deutlich, wie schwierig und problematisch der gewählte Weg hier zur städtebaulichen Umsetzung einer Ortsmitte ist. Die bedeutende barocke Pfarrkirche St. Peter und Paul ist in der Denkmalliste als Einzeldenkmal eingetragen und dient auch als Mutterkirche der sechs umliegenden Gemeinden. Die Kirche mit der umgebenden Situation war vor Beginn dieser Baumaßnahme ortsprägend. Die Kirche war eingebettet in eine schöne und adäquate halbinselförmige Freifläche, von Dorfstraßen gerahmt und von allen vier Straßen kommend frei wahrnehmbar. Mit dem Neubau der Geschäftsstelle der Kreissparkasse als Platzwand mag zwar gegenüber ein wünschenswerter neuer Platz entstehen, der das Ortszentrum beleben kann, aber der kommerzielle Bau zwängt sich eng in den eigentlichen Dorf-Kirchplatz hinein und verdrängt damit die Kirche ins Abseits. Eine barocke Kirche wie diese braucht einen angemessenen Außenraum. Dieser wurde jetzt empfindlich beschnitten. Der Neubau steht äußerst volumig und Platz beanspruchend dicht und auch noch vorstehend an der Kirche, dazu ragt ein kanzelartiger Vorbau im Obergeschoss in den restlich verbliebenen Kirchvorplatz hinein. Alles in allem auch eine unangemessene Verquickung zweier von Nutzung und Form sehr unterschiedlicher Bauten, zum Verwechseln der Zuständigkeiten und Zugänge. Ein gezielt durchgeführter städtebaulicher Ideenwettbewerb hätte sicherlich eine Lösung aufgezeigt, bei der die Gemeinde einen Dorfmittelpunkt unter Einbeziehung der barocken Kirche mit entsprechendem Außenraum erhalten hätte.

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