Jahresrückblick Ein Wahlkampf und viel Grund zum Jubeln

Rehlingen-Siersburg · Bürgermeister-Wechsel, pure Begeisterung in Oberesch und noch einiges mehr brachte das Jahr 2018 für Rehlingen-Siersburg.

 Nächtliche Freude in Oberesch: Der Ort wurde Sieger beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ auf Landesebene.

Nächtliche Freude in Oberesch: Der Ort wurde Sieger beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ auf Landesebene.

Foto: Johannes A. Bodwing

Das Jahr 2018 stand in der Gemeinde Rehlingen-Siersburg fast ganz im Zeichen des Bürgermeisterwechsels: Nachdem der langjährige Verwaltungschef Martin Silvanus (SPD) am Jahresende 2016 überraschend angekündigt hatte, sich aus gesundheitlichen Gründen aus dem Amt zurückziehen zu wollen, wurde er im April dann in den Ruhestand versetzt. Im August verabschiedete sich Silvanus offiziell mit einem großen Fest im Pfarrgarten in Siersburg. Fast ein Jahr lang führten die drei Beigeordneten in Team-Arbeit die Amtsgeschäfte der Niedtalgemeinde, bis zum 1. November der neue Bürgermeister sein Amt antrat. Ralf Collmann, bislang Standesbeamter der Gemeinde, ging aus der Wahl gegen den Beigeordneten Joshua Pawlak am 2. September mit rund 60 Prozent der Stimmen als deutlicher Sieger hervor – zu seiner eigenen Überraschung.

Viel Grund zum Jubeln hatten auch die Oberescher. Nachdem das kleine Nordgau-Dorf schon 2017 beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ mit Einfallsreichtum begeisterte und als Sieger auf Kreisebene hervorstach, ging es 2018 richtig rund: Oberesch vertrat den Landkreis Saarlouis auf Landesebene und durfte sich dann im September als Sieger mit dem Titel „Golddorf“ schmücken. Zu diesem Erfolg hatten viele im Ort beigetragen – und so wurde auch ordentlich gefeiert. Eine große Party gab es im Dorfgemeinschaftshaus noch mal im November, nach der offiziellen Auszeichnung.

Auch sonst bewegte sich einiges in der Gemeinde: Eine neue Rettungswache wurde in Siersburg im Januar eingeweiht, für ganz Rehlingen-Siersburg und den Wallerfanger Ortsteil Gisingen.

Im Februar wurde bekannt, dass die Tropfsteinhöhle in Niedaltdorf den Besitzer gewechselt hat und auch wieder zugänglich gemacht werden soll. Das Naturdenkmal mit einem europaweit besonderen Tuffgestein hat die Naturlandstiftung Saar erworben. Modernisierung und touristische Vermarktung sollen durch die Gemeinde erfolgen, die die Höhle pachtet. 2019 sollte die Höhle wieder öffnen, hieß es damals, bisher ist dies allerdings noch nicht in Sicht.

Neueröffnung feierte aber bereits im vergangenen April der Jugendtreff Fürweiler; ein neues Team hat den traditionsreichen Treff unter dem Dorfgemeinschaftshaus wiederbelebt. Im selben Ort feierte 2018 auch die Feuerwehr kräftig: 110 Jahre Freiwillige Feuerwehr und 50 Jahre Jugendwehr wurden im Juni bejubelt.

Freudiger Anlass, der aber Probleme mit sich bringt: Im Juni beriet der Gemeinderat über den unerwarteten Platzbedarf in den Kitas; mehr Geburten und der deutliche Zuzug von Familien sorgten vor allem in Siersburg für Platzmangel. Die Kita St. Willibrord wird erweitert, dort sollen 25 neue Plätze ab dem Frühjahr 2019 bereitstehen. Die Kita St. Martin soll ebenfalls erweitert werden, bis zur Fertigstellung muss eine Übergangslösung her. Ein bis zwei Gruppen der Kita wurden vorübergehend in die Räume der Grundschule ausgelagert.

Mehr Platz für Neubaugebiete und Gewerbe soll der neue Flächennutzungsplan der Gemeinde schaffen, der im Juni beschlossen wurde. Zwei neue Beiräte führte die Gemeinde 2018 außerdem ein: einen für Senioren und einen als Nothilfe-Fonds für Bürger von Rehlingen-Siersburg.

Am Jahresende konnte, allen Widrigkeiten zum Trotz, dann doch wieder der Siersburger Adventmarkt an alter Stelle stattfinden. Im Frühjahr sah es aus, als stünde der beliebte Markt vor dem Aus, nachdem die Unterstützung des Heimat- und Verkehrsvereins Siersburg und des Beschäftigungsprojektes der Awo in Rehlingen weggefallen waren. Doch schon im Juni stand das neue Team der AG Adventmarkt und neuorganisiert ging der Markt am dritten Advent in die nächste Runde.

Wirklich vor dem Aus steht jedoch der Lebensmittel-Lieferservice für Ältere in der Gemeinde: Nachdem der Cap-Markt in Roden als Projektpartner im September dichtmachen musste, fand sich bisher kein neuer Markt, der den Dienst weiterführen möchte.

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