Leserbrief Die Bankgeschäfte vor Ort erledigen

zu „Rat: Bankgeschäfte müssen vor Ort erledigt werden können“, SZ vom 29. Dezember 2018

Am 11. Januar 2019 soll die Filiale der Volksbank in Rehlingen schließen. Das ist für die älteren Mitglieder besonders hart. Ich denke, gerade die Volksbank hat viele ältere Mitglieder, denn als vor über 100 Jahren die Raiffeisenkasse von Peter Lehnhof gegründet wurde, war das eine sichere Adresse, um einige Spargroschen zu deponieren und einen Kredit aufzunehmen. Später konnte man Einkellerungs- und Pflanzkartoffeln sowie Sämereien und Dünger kaufen. Dadurch waren viele Bewohner von Rehlingen später bei der Volksbank, wie die Raiffeisenkasse dann hieß, und als Kunden und Mitglieder geblieben. Seit über 60 Jahren wickle ich meine Bankgeschäfte mit der Volksbank ab und war immer zufrieden. Jetzt bin ich 82 Jahre alt und sehe mich nicht in der Lage onlinebanking zu machen, wie viele der Mitglieder auch.

Für diesen Teil der Bevölkerung, denke ich, ist es die Pflicht einer Genossenschaftsbank einen Service vor Ort als Teil der Daseinsvorsorge vorzuhalten. Die Dienstleistung, die ich für meine Konten in Anspruch nehme, bezahle ich, wie ich monatlich auf meinem Kontoauszug sehe. Für meinen Mitgliedsbeitrag bekomme ich jährlich eine Dividende, also droht kein Bankrott.

Leider steht auf meinem Guthabenkonto das Komma zu weit links, so dass es kaum eine wirkungsvolle Drohung ist, dass ich zu einer anderen Bank wechsle.Oder doch?

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