Saarlouis Inexio wächst und hält an Saarlouis fest

Saarlouis · Das Telekommunikations-Unternehmen Inexio wächst und wächst. Kaum am zweiten Saarlouiser Standort eingezogen, reicht der Platz schon nicht mehr. Und: Inexio sucht neue Mitarbeiter in vielen Bereichen.

 Inexio verlegt Glasfaserkabel vor allem im ländlichen Raum.

Inexio verlegt Glasfaserkabel vor allem im ländlichen Raum.

Foto: Carsten Simon

Ein bisschen verhält es sich mit dem Saarlouiser Erfolgs-Unternehmen Inexio so wie mit seinen Produkten: Man sieht sie nicht, infolgedessen machen sie kein Aufsehen, obwohl sie eigentlich Aufsehen erregend sind. Inexio, 2007 gegründet, hat deutschandweit 6000 Kilometer Glasfaserkabel verlegt, unter der Erde, darum eben wenig wahrnehmbar.

Die zweistelligen Wachstumsraten im vergangenen Geschäftsjahr (wir berichteten) setzen sich 2018 fort, erwartet Inexio: Inexio wird immer größer. „Wir halten an Saarlouis als Standort fest“, versichert Thorsten Klein, einer der Geschäftsführer. Auch wenn schon jetzt der Platz nicht mehr reicht. Inexio hat einen Sitz in der früheren Landeszentralbank und seit kurzem einen im Astra-Gelände (gegenüber Max-Planck-Gymnasium). 70 Prozent der inzwischen 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind an diesen beiden Standorten untergebracht. Inexio plant einen neuen Standort auf dem Lisdorfer Berg. Dorthin, sagt Klein, könne die Vormontage und Fertigstellung der Multifunktionsgehäuse für den Einsatz in den Orten sowie die Werkstatt verlagert werden.

Inexio behält den kompletten Strang vom Kabel bis zum Angebot an Telekommunikation und Internet für den einzelnen Haushalt in eigener Hand. Jetzt wird sich das Unternehmen laut Klein darauf konzentrieren, „die letzte Meile“ zu verkaufen. Heißt: 1000 meist kleine Orte hat Inexio an das Glasfasernetz (schnelles Internet) angeschlossen. Damit ließen sich 260 000 Haushalte erreichen. Zu bisher 90 000 davon hat Inexio das Glasfaserkabel gelegt. 100 000, so das Ziel, sollen es 2018 werden, sagt Klein. „Das schaffen wir auf jeden Fall.“ Inexio beschränkt sich dabei auf den ländlichen Raum. Klein ist sicher, dass Bewohner ländlicher Gegenden zumindest im Saarland „langfristig nicht abgehängt sind“. Bis Mitte 2019 komme das Breitbandkabel in allen Orten an. Dann gehe es allerdings noch um die „letzte Meile“. Fahrtwind beschert Inexio auch die Politik. Die Bundesregierung definiert als Digitalstrategie 2025 den Glasfaseranschluss für jedes Haus, was Klein allerdings für in dieser Zeit nicht erreichbar hält. Das Saarland freilich sei da gut aufgestellt. Die eGo-Saar („„Elektronische Verwaltung für saarländische Kommunen“) habe „einen guten Job gemacht.“

Das Inexio-Wachstum braucht Fachkräfte, „und da spüren wir den Mangel quer durch alle Bereiche“, sagt Klein. Telekommunikations-Leute, Tiefbauer, Bauzeichner, Programmierer, Vertriebsleute, und zu kleineren Teilen auch ITler arbeiten bei Inexio und werden gesucht, wie ein Blick auf die Internetseite zeigt.

 Einer der Inexio-Geschäftsführer: Thorsten Klein

Einer der Inexio-Geschäftsführer: Thorsten Klein

Foto: Carsten Simon/Carsten Simon / +49.171.5239700
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