Saarland-Pokal Roden feiert sein Pokal-Aus

Roden · Kreisligist schlägt sich beim 0:5 gegen Regionalligist Elversberg wacker und erhält großes Lob.

Den Ball von Muhamed Alawie kann Rodens Torhüter Marco Kammer noch abwehren, im Nachsetzen erzielt Kai Merk dann aber doch das 3:0 für den großen Favoriten.

Den Ball von Muhamed Alawie kann Rodens Torhüter Marco Kammer noch abwehren, im Nachsetzen erzielt Kai Merk dann aber doch das 3:0 für den großen Favoriten.

Foto: Ruppenthal

Die Spieler des SC Roden machten gemeinsam mit den Fans Laola, die Spielerfrauen nahmen ihre Liebsten überglücklich in die Arme, und der Vorstand des Vereins klatschte anerkennend Beifall für eine ganze starke Leistung. Man hätte am Mittwochabend gegen 20.45 Uhr meinen können, der Kreisligist SC Roden hätte den haushohen Favoriten, den Regionalligisten SV Elversberg, im Achtelfinale des Fußball-Saarlandpokals rausgeworfen.

Doch dem war nicht so. Die SV Elversberg gewann das ungleiche Duell mit 5:0. Doch während die Elversberger mit hängenden Köpfen den Rasen verließen, wurde auf der anderen Seite gefeiert. „Viele von uns haben morgen frei. Wir haben in dieser Saison eine super Pokalrunde gespielt – und das werden wir heute feiern“, sagte Rodens Toptorjäger Steven Schank nach dem Spiel.

Der 29-Jährige hatte in der 67. Minute die Riesenchance, den Anschlusstreffer zum 1:3 zu erzielen. Doch sein Schuss aus 14 Metern hielt Frank Lehmann im Elversberger Tor. In der fünften Minute hatten die Gastgeber sogar die Chance, in Führung zu gehen, doch Edvin Kamber traf frei vor dem SVE-Tor den Ball nicht richtig. „Ich möchte gar nicht auf einzelne Aktionen eingehen. Wir haben heute ein super Spiel gemacht, und jeder hat alles gegeben. Wir wollten nicht zweistellig verlieren, das haben wir geschafft“, sagte SC-Trainer Thorsten Theobald, der in dieser Saison mit seinem Team bereits den Oberligisten VfB Dillingen aus dem Pokal gekegelt hatte.

Am Mittwoch war vor 736 Zuschauern allerdings Endstation für den SC. Die Profis aus Elversberg waren zu dominant und so spielte sich das Geschehen fast ausschließlich um den Rodender Strafraum ab. Außerhalb des Platzes kontrollierte der SC Roden allerdings alles mit Bravour. 50 Vereinsmitglieder halfen, dass der Umsatz stimmte und die Zuschauer ein Spiel ohne Zwischenfälle erleben konnten. „Wir wollen da auch der SV Elversberg danken. Die haben uns im Vorfeld beraten und spendeten uns ihren Teil der Zuschauereinnahmen“, erklärte Rodens Vorsitzender Ingo Weiß.

Der 2. Vorsitzende Thomas Kocklemus sah wie viele andere Clubmitglieder nur ganz wenig vom Spiel. Er musste Rostwürste grillen und stellte sich in den Dienst des Vereins. Immerhin war es seit Jahren das größte Spiel des SC. „Wir haben heute mit unseren Mitgliedern unter Beweis gestellt, dass wir in der Lage sind, ein solch großes Event tadellos über die Bühne zu bringen. Darauf bin ich sehr stolz“, so Vereinschef Weiß.

Stolz konnten auch die Mannschaft und das Trainerteam sein. Auch wenn die Niederlage am Ende mit 0:5 deutlich war. In der 88. Minute verhinderten Torhüter Marco Kammer gemeinsam mit seiner Abwehr und beherztem Einsatz das 0:6. Danach jubelten die Spieler, als hätten sie ein Tor geschossen. „Wir wollten nicht zweistellig kriegen. Irgendwann haben wir uns so ge­pusht, dass wir jede vergebene Chance der Elversberger bejubelten. Das war ein richtig geiles Gefühl auf dem Platz“, sagte Torhüter Kammer. Auch von den Profis aus Elversberg gab es Lob für den SC Roden. „Die Leidenschaft, mit der die Spieler aufgetreten sind, hat mir wahnsinnig imponiert. Sie haben nie aufgegeben. Mit unserem Spiel hingegen bin ich nicht so zufrieden“, sagte SVE-Trainer Horst Steffen. Und somit blieb am Mittwoch trotz der Niederlage das Clubheim in Roden noch lange geöffnet und der SCR feierte die beste Pokalteilnahme der Vereinsgeschichte.

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