Schülerfirma Schülerfirma punktet mit recycelten Uhren

Saarlouis · Auch aus Schrott kann noch etwas Neues werden: Das zeigt die Schülerfirma Timerecy vom TGSBBZ Saarlouis.

 Ob in bronze, silber oder gold oder ob mit Perlen oder ohne: Aus alten Fahrradfelgen machen 17 Schüler des Technisch Gewerblich Sozialen Berufsbildungszentrums in Saarlouis als Schülerfirma Timerecy Uhren.

Ob in bronze, silber oder gold oder ob mit Perlen oder ohne: Aus alten Fahrradfelgen machen 17 Schüler des Technisch Gewerblich Sozialen Berufsbildungszentrums in Saarlouis als Schülerfirma Timerecy Uhren.

Foto: leis/Tina Leistenschneider

Sie schleifen, lackieren und kleben. Doch erst, wenn die Ziffern an den Fahrradspeichen haften, wird der neu gewonnene Nutzen der alten Felgen sichtbar: Aus ihnen machen 17 Schüler des Technisch-Gewerblich-Sozialen Berufsbildungszentrums (TGSBBZ) Saarlouis Uhren. Seit letztem Jahr arbeiten sie gemeinsam in ihrer eigenen Schülerfirma: Timerecy. Wie sie auf den Namen kamen? „Wir recyceln alte Fahrradfelgen und machen aus ihnen Uhren. Dabei kamen wir auf das Wort Timerecy, das sich aus den englischen Wörtern für Zeit und recyceln zusammensetzt“, erklärt Oberstufenschülerin Joana Cappello. Bis es aber dazu kam, mussten die Schüler ihre erste Idee umwerfen, weiß Laura Jesuthas.

„Ursprünglich wollten wir Dönerhalter herstellen“, erzählt sie, allerdings haperte es da an der Umsetzung. Nicht davon entmutigt, kamen sie auf die Idee, aus Fahrradfelgen Uhren zu basteln. Warum? „Uns ist aufgefallen, dass viele Felgen einfach in Büschen oder in der Müllpresse landen, obwohl man viel mit ihnen machen kann. Wir wollten etwas Dekoratives und Individuelles kreieren und dabei mit der Zeit gehen“, sagt Laura.

Von da an ging es schnell. Mit 400 Euro Startkapital entwarfen sie am Computer ein Logo und die Ziffern für die Uhren, die Fahrradfelgen bekamen sie über Spenden oder von Schrottplätzen. Sie nutzen jede freie Stunde, um in den schuleigenen Werkstätten daran zu arbeiten, mittlerweile sind sie ein eingespieltes Team. Das war anfangs noch anders, weiß Celine Adam, „aber seitdem jeder seine Aufgabe hat, geht es“. Das stellten sie auch bei der letzten Schülerfirmenmesse in Neunkirchen unter Beweis. Neben 22 Schülerfirmen aus der Großregion hatten sie an diesem Tag die Möglichkeit, ihre Waren und Geschäftsideen einem breiten Publikum vorzustellen und zu verkaufen. Eine Jury bewertete die Ideen und kürte Timerecy auf den dritten Platz. „Darauf sind wir sehr stolz“, sagt Celine, „keiner hatte damit gerechnet“. Mehr als zehn ihrer Uhren verkauften die Schüler inzwischen über die sozialen Netzwerke.

Für Timerecy arbeiten die Schüler mit JUNIOR zusammen, einem Förderungsprogramm des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln. Es hilft ihnen dabei, den Alltag in einem Unternehmen realistisch nachzuspielen. Wissen, das später im Beruf von Vorteil sein kann. „Das ist sehr nah an der Realität einer echten Firma“, findet Laura. „Es ist eine Abwechslung zum anderen Schulstoff“, ergänzt Joana. Unterstützung bekommen sie ebenfalls von ihrem Lehrer Christian Recktenwald, der die Schüler betreut, ihnen aber auch Freiraum lässt. „Es ist ihr Projekt und sie sollen aus Misserfolg lernen und am Erfolg wachsen“, sagt er.

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