Saarlouis Tanken, waschen, einkaufen

Saarlouis · Das Konzept Rewe-To-Go verwandelt Aral-Tankstellen in kleine Supermärkte. Am Mittwoch eröffnet auch in Saarlouis eine solche 24-Stunden-Filiale.

 160 Quadratmeter groß ist der Supermarkt in der Aral-Tankstelle in der Metzer Straße in Saarlouis. Er ist rund um die Uhr geöffnet. Foto: Thomas Seeber

160 Quadratmeter groß ist der Supermarkt in der Aral-Tankstelle in der Metzer Straße in Saarlouis. Er ist rund um die Uhr geöffnet. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Sonntag, 23 Uhr: Der Kühlschrank ist leer, der Hunger groß, die Supermärkte haben längst geschlossen. Was nun? Ravioli, Tiefkühlpizza und Nudeln sind da meist die Retter in der Not. In Saarlouis könnte sich das jedoch bald ändern. Denn ab morgen arbeitet die Aral-Tankstelle in der Metzer Straße mit dem Supermarktkonzern Rewe zusammen. Pächter Norbert Schach verrät: "Um Punkt 16 Uhr startet die Livemusik. Mit meinem Lieblingslied ,Purple Rain' eröffnen wir dann den neuen Rewe-To-Go-Shop." Ein moderner Tante-Emma-Laden, der 24 Stunden, sieben Tage die Woche geöffnet hat.

Auf 160 Quadratmetern erhalten Kunden Milch, Käse, Obst, Salat, Sushi, Fleisch und Wurst. An einer heißen Theke gibt es Hähnchen, Schnitzel und Frikadellen. Es ist kein Markt, um den großen Wocheneinkauf zu erledigen, sondern um schnell noch ein paar Kleinigkeiten zu besorgen. "Wer eine Zutat vergessen oder Heißhunger auf ein bestimmtes Gericht hat, wird bei uns fündig", erklärt Schach. Neben den frischen Produkten werden in den Regalen zum Beispiel auch Nudeln, Zucker, Mehl und Babynahrung stehen.

Rewe und Aral kooperieren seit drei Jahren. 2014 eröffnete in Düsseldorf der erste Tankstellen-Shop. Mittlerweile gibt es 125 Märkte in Deutschland. Bis 2021 sollen es insgesamt 1000 sein. Der Laden in der Metzer Straße ist der zweite Rewe-To-Go-Markt im Saarland. Ein weiterer steht in Fraulautern. Für die Pächter gewinnt der Verkauf von Lebensmitteln zunehmend an Bedeutung. 60 Prozent der Einnahmen erwirtschaftet Schach im Shop, 40 Prozent mit Waschen und Tanken. "Die Zeiten haben sich geändert", erklärt der 61-Jährige. In seinen 26 Jahren als Pächter habe er den Markt bereits mehrere Male umgebaut. Früher hätten viele Menschen Tankstellen genutzt, um nach Ladenschluss Alkohol und Zigaretten zu kaufen. Heute müsse man eine weitaus größere Auswahl bieten. "Im Rewe-To-Go-Shop in Köln sind an Wochenenden vor allem Schwangerschaftstests der Renner", sagt Schach. Aber auch Zahnpasta, Pampers und Eier seien bei den Verbrauchern gefragt.

Der Pächter hofft, mit dem 24/7-Konzept, einige Neukunden zu gewinnen. "Die jungen Leute essen nicht mehr zu bestimmten Zeiten, sondern wenn sie Hunger haben." Wer um Mitternacht vor einem leeren Kühlschrank stehe, sei dann auch bereit etwas mehr Geld für frische Lebensmittel auszugeben. "Die Produkte sind ein bisschen teurer als im Supermarkt", erzählt Schach, "aber sie kosten nicht so viel wie in herkömmlichen Tankstellen-Shops."

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