Solidaritätsessen Solidaritätsessen: Gemeinsam genießen und Gutes tun

Saarwellingen · Veranstaltung feiert in Saarwellingen Premiere. Beim Thementag ging es kulinarisch und in Vorträgen um Indien.

 Kaplan Shyju Nedungattu inmitten der Helfer.

Kaplan Shyju Nedungattu inmitten der Helfer.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

„Wenn ich ein Stück Fleisch esse, dann denke ich auch heute noch an zu Hause. Ich frage mich dann immer, ob meine Familie auch genug zu essen hat“, erzählt Kaplan Shyju Nedungattu am Rande des Solidaritätsessens am vergangenen Sonntagmittag. Rund 100 Essen hatten die fleißigen Helfer in der Küche des Pfarrheims von St. Blasius vorbereitet. Auf den Tisch kamen neben Reis und Joghurtsoße ein indisches Schweinecurry. Essen und damit zugleich etwas Gutes tun – so lautet die Devise beim Solidaritätsessen, das in Saarwellingen Premiere feierte. Entstanden ist die Idee zum Thementag, der mit einem Gottesdienst in der Kirche begann, in einer Projektgruppe rund um den indischen Kaplan Shyju Nedungattu. Im Rahmen seiner Ausbildung ist es auch seine Aufgabe, ein Projekt selbstständig auf die Füße zu stellen. In der Pfarreiengemeinschaft, erzählt er, ist er dabei auf sehr viel Hilfe gestoßen. Mit im Boot waren seine beiden Sprachpatinnen, Irmi Kutscher und Christel Condé. Sie waren für die Vorbereitung des Essens und am Sonntag für die Getränke und die Essensausgabe federführend verantwortlich, wurden aber von fleißigen Helfern, darunter auch Pastor Bernd Seibel, der eifrig das Curry auf die Teller schaufelte, unterstützt. Ganz wichtig, betont Condé, war es dem Team, auf den Ausschank von Alkohol zu verzichten, schließlich sei Fastenzeit. Nach dem Gottesdienst nahm Kaplan Shyju Nedungattu die Kirchenbesucher mit auf eine Reise in seine Heimat. Allgemeine Informationen, erschreckende Zahlen, vor allem aber auch eigene Erfahrungen aus seiner Heimat beeindruckten die Zuhörer. „Man hört immer viel über Indien, sieht dazu auch Bilder. Aber wenn dann auf den Fotos unser Kaplan zu sehen ist und man sieht, wie es in Indien aussieht, dann macht das schon viel betroffener“, sagt Chantal Nutzenberger, die die Moderation während der Power Point Präsentation übernommen hatte. „Ja, in Indien herrscht viel Hunger. Auch, wenn wir, wie in Deutschland Frühstück, Mittagessen und Abendbrot kennen, so gehen doch sehr viele Menschen hungrig ins Bett, viele sterben an Hunger“, gibt der Kaplan zu bedenken. Doch ein schlechtes Gewissen, sagt er, braucht man nicht zu haben. Vielmehr will sein Projekt unter dem Motto „Heute schon die Welt verändert?“ auf die Missstände aufmerksam machen und zeigen, wie man im Kleinen etwas verändern kann. Es lehnt sich an die Misereor-Aktion an, die kommende Woche mit dem Slogan „Gemeinsame Fastenaktion mit der Kirche in Indien“ zu Spenden aufruft. So sei es schön, hier gemeinsam zu essen und dabei etwas für die Menschen zu tun, denen es nicht so gut geht, erklärt er. Für die Erwachsenen gab es im Vorverkauf die Portion für fünf Euro, Kinder zahlten drei Euro, Nachschlag inklusive. „Besonders froh sind wir, dass uns die Firma Peter Schu unterstützt hat und das Fleisch für die 100 Portionen gespendet hat“, erklärt Christel Condé. Für den Nachtisch sorgten die Frauen aus der Pfarreiengemeinschaft mit zahlreichen Kuchenspenden. Sehr gut geschmeckt hat es der acht Jahre alten Lea. „Vor allem der Reis war sehr gut“, lobte sie. Als „Spitzenidee“ bezeichnetet ihre Oma, Marianne Weisgerber, das Solidaritätsessen. „Ich habe heute aber auch viel über Indien gelernt“, sagte sie. Der Erlös dies Projektes, kommt der Misereor- Aktion zu Gute, die kommende Woche in den Pfarreien begangen wird.

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