Barbaraglocke läutet in Primsweiler Die St. Barbaraglocke läutet noch immer

Primsweiler · Seit 15 Jahren lädt sie mit ihrem Läuten zum Gebet ein und mahnt an verunglückte Bergleute.

 Die Glocke der St.-Barbara-Kapelle läutet ein Mal am Tag.

Die Glocke der St.-Barbara-Kapelle läutet ein Mal am Tag.

Foto: Turner

Auch wenn die Kirchenglocken verstummt sind, weil der Kirchturm abgerissen wurde (die SZ berichtete), ist es dennoch nicht ganz still in Primsweiler. Denn die St.-Barbara-Kapelle, die sich auf dem Anwesen Turner befindet, hat einen Turm mit Glocke, die ein Mal am Tag geläutet wird. An Sonn- und Feiertagen zwei Mal (um 12 und um 19 Uhr) sowie zu besonderen Anlässen (zum Beispiel anlässlich des Martinsumzuges).

Die Kapelle wurde 1974 von Horst Turner gebaut. Eine Erweiterung erfolgte 1996 mit Glockenturm als Eingang zur erweiterten Kapelle. Die Höhe des Turms von sieben Metern erinnert an die sieben Schöpfungstage im alten Testament.

An seiner Spitze sitzt ein goldenes Kreuz, das zum einen an den Erlösungstod Christi erinnert und durch seine helle, strahlende Farbigkeit auf dessen Auferstehung verweist.

Die äußere Farbgebung von Kapelle und Turm, weiß für die Reinheit, rot für das vergossene Blut, spiegelt sich in der berühmten Dornenkronenreliquie, die das authentische Blut Christi trägt, wider. Sie kann an Karfreitag für zwölf Stunden in der Kapelle von jedermann still verehrt werden. Turm und Kapelle kann man auch auf Anfrage besichtigen.

Die im Turm hängende St.-Barbaraglocke trägt Bild und Namen der Schutzpatronin der Bergleute. Sie wurde im Jahr 2002 als eine der letzten Glocken der Firma Mabilon in Saarburg gegossen. Nach über 350 Jahren wurde der Betrieb der Glockengießerei Anfang 2003 eingestellt.

Der gut gelungene Guss der Barbaraglocke erweist sich bei der offiziellen Tonprüfung im Nachhall der Glocke von 62 Sekunden pro Anschlag. Das Holz des Glockenstuhls, der die Glocke trägt, stammt aus dem 12. Jahrhundert, vom alten Dachgebälk der nicht mehr existierenden Pfarrkirche von Tholey. Es wurde von der ehemaligen Schreinerei Frischbier gestiftet und so wieder einer sakralen Handlung zugeführt. Aus diesem Grund erfolgte auch die Einsegnung von Pater Benedikt aus der Abtei Tholey (Einsegnungsurkunde vorhanden).

Seit 2002 lädt die Barbaraglocke mit ihrem Läuten zum persönlichen Gebet ein, aber sie mahnt auch mit jedem Glockenschlag an die vielen Bergleute, die in ihrem Beruf und für ihren Beruf ihr Leben gegeben haben (zum Beispiel Grubenunglück Luisenthal).

 Die St.-Barbara-Kapelle in Primsweiler befindet sich auf dem Anwesen Turner. Die Kapelle wurde 1974 von Horst Turner gebaut.

Die St.-Barbara-Kapelle in Primsweiler befindet sich auf dem Anwesen Turner. Die Kapelle wurde 1974 von Horst Turner gebaut.

Foto: Turner

Die Glockentürme sind ein sichtbares und hörbares Zeichen christlichen Glaubens, dessen Ausdruck sich im Turm der St. Barbara-Kapelle für Primsweiler und darüber hinaus widerspiegelt.

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