Fastnachtsumzüge „Wir haben bis gegen Mittag gepokert“

Griesborn · Rosenmontags-Umzüge in Schwalbach-Griesborn, Piesbach, Saarwellingen und Schmelz: Nass, windig, fröhlich.

 Griesborn: Da siegte sichtlich die Begeisterung über das kalte und nasse Wetter. Bis fast zur letzten Minute waren die Veranstalter auf eine Absage des Zuges vorbereitet.

Griesborn: Da siegte sichtlich die Begeisterung über das kalte und nasse Wetter. Bis fast zur letzten Minute waren die Veranstalter auf eine Absage des Zuges vorbereitet.

Foto: Johannes A. Bodwing
 Wind? Regen? Wo denn? Superman ist total immun dagegen. Am Rosenmontag fand in Schmelz der Umzug statt. Die Superhelden sorgen für Stimmung.

Wind? Regen? Wo denn? Superman ist total immun dagegen. Am Rosenmontag fand in Schmelz der Umzug statt. Die Superhelden sorgen für Stimmung.

Foto: Thiel Achim/Achim Thiel
 Rosenmontags-Umzug in Saarwellingen: Trotz Pflegenotstand vergeht dem Team der Krankenpflege Vera Laux Münz nicht das Lachen.

Rosenmontags-Umzug in Saarwellingen: Trotz Pflegenotstand vergeht dem Team der Krankenpflege Vera Laux Münz nicht das Lachen.

Foto: Thomas Seeber
 Die Narren lassen sich die Laune beim Rosenmontag-Umzug durch Piesbach nicht verderben: das Ballon-Service-Team vom Schützenverein Piesbach.

Die Narren lassen sich die Laune beim Rosenmontag-Umzug durch Piesbach nicht verderben: das Ballon-Service-Team vom Schützenverein Piesbach.

Foto: Thomas Seeber

Die Narren in Schwalbach-Griesborn trotzten Regenschauern und stürmischen Böen. Gegen 13.30 Uhr war der Start in der Sprenger Straße unter dem Zepter von Prinzenpaar Jessica I. und Kevin I. Dann zog der Rosenmontagstross mit toller Laune quer durch den Ort. Gut zwei Stunden lang waren 57 Gruppen unterwegs, mit 1250 gemeldeten Personen. Die marschierten zum Teil in Gruppen mit, beispielsweise als Eulen, Krümelmonster und 101 Dalmatiner. Andere deckten die Zuschauer von prunk- und fantasievollen Wagen aus mit süßem Wurfmaterial ein. Ohne Rücksicht auf das durchwachsene Wetter säumten Narrenscharen lange Zeit die Straßenränder. Kämen sie nicht zum Zuschauen her, sagte ein Vater, „dann fragen die Kinder den ganzen Nachmittag, wieso gehen wir nicht zum Umzug“. Nicht nur aus Seitenstraßen und Kellern kamen die Freunde der Narretei. Auch aus umliegenden Orten, und nicht selten zu Fuß. Wie Dutzende, die sich von Ensdorf durch das unbeständige Wetter gen Schwalbach durchgekämpft hatten. An der Spitze des Umzuges ging Peter Wilhelm, verantwortlicher Leiter für den Zug der IG Rosenmontagszug. „Das war eine schwere Entscheidung“, sagte er. „Wir haben bis gegen Mittag gepokert.“ 2016 hatten sie noch vor einem Sturm kapituliert, diesmal forderten sie den Wettergott einfach mal heraus. Zur Belohnung kam sogar blauer Himmel über Schwalbach und Griesborn auf. Zeitweise mit wärmender Sonne. Vom Startpunkt in der Sprenger Straße am östlichen Ortsrand und etwa zwei Kilometer weit zu Bühne und Endpunkt nahe Am Eisenbahnschacht. Ab Pfarrkirche blies den Teilnehmern kräftiger Gegenwind in die Kostüme und Aufbauten. Manche Tüte mit Popcorn oder Chips kam nicht bei den Zuschauern an, sondern kehrte im Bogen und unter Gelächter zum Werfer zurück. Bunt waren sie, ausgelassen und mit lauter Musik aus dicken Boxen. „Alleh!“, schrie jemand am Straßenrand. „Hopp!“, schallte es von ringsum lautstark zurück. Ganz harte Kerle trugen nur Lendenschurz. So viel Haut zeigt sonst nur der Karneval in Rio. „Es ist Fasching!“, lautete sein lapidares gut gelauntes Argument. Bis kurz vor Ende wirkten die unterstützenden Kräfte von Schirmherr und Bürgermeister Hans-Joachim Neumeyer. Dann ein kurzes Schwächeln am Schirm, und böige Regenschauer duschten die Teilnehmer und vertrieben viele der Zuschauer.

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