Schule am Warndtwald „Es geht mir um ganzheitliche Bildung“

Christian Konrad ist der neue Schulleiter an der „Schule am Warndtwald“ in Überherrn.

 Christian Konrad hat die Schulleitung an der Gemeinschaftsschule Schule am Warndtwald in Überherrn übernommen.

Christian Konrad hat die Schulleitung an der Gemeinschaftsschule Schule am Warndtwald in Überherrn übernommen.

Foto: Alexandra Broeren

Herr Konrad, „Gemeinsam lernen und sich wohlfühlen“ ist eine der Überschriften im neuen Schulflyer.

Konrad Ja. Es geht mir um eine ganzheitliche Bildung. Die Anhäufung von totem Wissen ist meiner Ansicht nach nicht mehr zeitgemäß. Unsere Schüler sollen die Welt verstehen und Informationen richtig abgleichen können. Dieses ist heute wichtiger denn je und geht nur mit einer guten bis sehr guten Allgemeinbildung. Ein Beispiel: Wir sprechen im Musikunterricht über Musik der Romantik. Da stelle ich dann gerne Zwischenfragen und diskutiere: Wie war eigentlich diese Zeit? Welche politischen Strukturen gab es damals? Oder: Was wisst ihr über die französische Revolution? Schule muss aufklären, muss auch politische Bildung vermitteln und die Schüler dazu befähigen, Zusammenhänge zu erkennen. Wir wollen den Schülern außerdem Strategien an die Hand geben, um Probleme zu lösen. Beispielsweise in der Klasse 5 und 6 mit dem Angebot „Lernen lernen“.

Was ist das Besondere an der Schule am Warndtwald?

Konrad Die ländliche Struktur ist ein klarer Vorteil für die Schule. In Elterngesprächen erlebe ich beispielsweise immer wieder, dass beide Elternteile gemeinsam kommen und beide auch Erziehungsverantwortung übernehmen. Das ist nicht überall so. Auch wird im Hause bei Meinungsverschiedenheiten immer wertschätzend diskutiert. Das ist eine gute Basis. Unsere Schüler haben ein überdurchschnittlich starkes soziales Bewusstsein. Das zeigt sich beispielsweise bei der „Martinsbrezelaktion“ im November, bei unseren Schülerlotsen und den Schulsanitätern. Dazu kommt ein motiviertes Kollegium. Außerdem haben wir auch ganz spezielle Angebote und AGs. Beispielsweise den so genannten BOMI, den „Beruforientierten Mittwoch“. Den „BOMI“ haben wir aus der alten ERS in die Gemeinschaftsschule hinübergerettet. An jedem Mittwoch leisten die Schüler der Klassenstufe 9 ein Praktikum in einem Betrieb ab. So bekommen sie einen guten Einblick ins Arbeitsleben. Und die Erfolgsquote spricht für sich: Nach dem Hauptschulabschluss finden zwischen 40 und 60 Prozent unserer Schüler einen nahtlosen Übergang in die Ausbildung. Die bestehenden Kontakte zu Überherrner Unternehmen wollen wir weiterhin ausbauen. Auch beim Übergang in die Oberstufe können wir gute Ergebnisse vorweisen. 13 unserer Schüler haben zum neuen Schuljahr in den Oberstufenverbund gewechselt, um Abitur zu machen. Damit hat die Gemeinschaftsschule bewiesen, dass sie eine echte Alternative zu G8 ist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort