Kommentar Warum dieser Gedenk-Ort eine Herausforderung ist

Der Wadgasser Gedenk-Ort besteht  aus der Erinnerung an Zwangsarbeit, Flucht, Vertreibung, Euthanasie und Ermordung. Das fokussiert sich auf das mörderische Unrecht im Dritten Reich, ohne dass es dazugeschrieben werden müsste.

Kommentar Mahnmal Spurker Friedhof in Wadgassen
Foto: SZ/Robby Lorenz

 Die Einzigartigkeit der Shoah stellt das Mahnmal nicht zur Diskussion. Denn der Gedenkort Spurker Friedhof ist kein Ort von Vergangenheitsbewältigung. Er ist ein lokales Mahnmal gegen das globale Unrecht, das menschengemacht ist. Es erinnert daran, dass Menschen am Ort leiden mussten und müssen, weil ihnen Leid angetan wurde. Im Namen des Staates oder der Gesellschaft. Was eine Pervertierung der Funktion von Staat ist. Es erinnert daran, was Menschen einander antun können, und wodurch sie in diesem Sinne zu Opfern oder zu Tätern werden. Das ist unbequem. Der Mensch, der an diesem Gedenkort steht, spürt das und muss sich dazu stellen.  Darum ist das Mahnmal ein Ort der Herausforderung.

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