Wahlzahlen Gebeutelte CDU überall die Nummer eins

Kreis Saarlouis · Zweitstimmen im Wahlkreis Saarlouis: Große Verluste für die Union. Dagegen verdoppeln AfD und FDP ihren Stimmenanteil.

Wahlzahlen aus dem Landkreis Saarlouis
Foto: SZ/Müller, Astrid

Tausche Jost gegen Maas, dann enstpricht die Vertretung des Wahlkreises Saarlouis im neuen Bundestag dem Ergebnis vor vier Jahren: Trotz seiner Niederlage im Kampf um das Direktmandat gegen Peter Altmaier, CDU, der gestern schon wusste, dass er wieder Abgeordneter sein wird, zieht Heiko Maas, SPD ins Parlament ein. Er hatte Platz eins der Landesliste inne gehabt. Dieser erste Landeslistenplatz verschafft auch Markus Tressel von den Grünen den Einzug in den Bundestag. Der Wahlkreis wird also weiterhin mit drei Abgeordneten (insgesamt hat das Saarland zehn) in Berlin vertreten sein. Bei der Wahl 2013 war SPD-Mann Reinhold Jost über die Landesliste gewählt worden, kehrte aber noch im selben Jahr von der Spree an die Saar zurück.

Altmaier (rund 4,4) und Maas mit 5,1 Prozenpunkten habe bei den Erststimmen besser abgeschnitten als ihre Parteien. Der CDU-Mann hat aber fast 6,5 % weniger Stimmen geholt als 2013 (44,5). Maas liegt unter dem Ergebnis von Jost, 32,1 zu 34,9. Auch wenn die CDU bundesweit wie in Land- und Wahlkreis gegenüber 2013 zum Teil heftig verloren hat, ist sie durchgehend die Nummer eins. Bei den Erststimmen hat Maas in keiner der Kommunen die Nase vorn und auch in Lebach – 45,8 zu 25,1 Prozent – und Schmelz – 39,2 zur 30,6 – distanziert Nadine Schön, CDU, ihren SPD-Herausforderer Christian Petry deutlich.

Rote Hochburgen sind nicht auszumachen. Der Seniorpartner der nach aktuellem Stand abgewählten Großen Koalition, die CDU, liegt in alle 13 Städten und Gemeinden des Landkreises auch bei den Zweitstimmen vor der SPD. Weit über zehn Punkte ist der Vorsprung in Lebach mit 39,3 zu 23,6. Am knappsten ist der Abstand in Rehlingen-Siersburg, wo die SPD bis auf ein Prozent an die CDU herankommt: 30,5 zu 31,5. Dazwischen liegen keine Ausreißer. In den beiden weiteren Städten gewinnt die CDU mit 32,5 zu 26,0 in Dillingen und genauso hoch mit 32,9 zu 26,4 in Saarlouis.

Und wo schneiden welche anderen Parteien besser und schlechter ab? Die Linke ist hier mit ordentlichem Abstand die Nummer drei. Bei 14,15 Prozent Zweitstimmen im Wahlkreis und etwas weniger im Landkreis kommt sie in der Spitze auf 15,3 Prozent in Dillingen (was der zweithöchste Wert im Land nach Saarbrücken mit 15,9 ist). Am schlechtesten schneidet sie in Lebach ab: 10,8.

Die AfD weicht in den einzelnen Kommunen nur wenig vom Durchschnittsergebnis 10,33 im Wahlkreis ab. Die meisten Stimmen erhält sie in Nalbach mit 11,4 Prozent, die wenigsten in Rehlingen-Siersburg mit 8,5 Prozent.

8,17 Prozent im Wahlkreis, etwas weniger im Landkreis stehen für die Grünen auf dem Zettel. Schmelz ist der schwächste Ort mit 4,4 Prozent. Bous mit 8,82 der beste. In ihrer früheren Hochburg Saarlouis landet die Partei bei lediglich 6,3 Prozent.

Wahlzahlen aus dem Landkreis Saarlouis
Foto: SZ/Müller, Astrid/Bernhard Baltes
Zweitstimmen Landkreis Saarlouis

Zweitstimmen Landkreis Saarlouis

Foto: SZ/Steffen, Michael

Die FDP erreicht mit 8,6 Prozent in Saarlouis dagegen ihr zweitbestes Ergebnis im Kreis, besser lief es nur in Wadgassen: 8,8. Ensdorf ist mit 6,3 Prozent Schlusslicht.

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