Kreuzweg Die Schrift ist wieder klar lesbar

Wallerfangen · Freiwillige säuberten die Stationen des Kreuzweges auf dem Limberg. Sie stehen auf Sockeln von Bildnissen, die in der Französischen Revolution zertrümmert wurden.

 Der alte Kreuzweg hinauf auf den Limberg in Wallerfangen wurde jetzt fachmännisch gereinigt und von Moos befreit.

Der alte Kreuzweg hinauf auf den Limberg in Wallerfangen wurde jetzt fachmännisch gereinigt und von Moos befreit.

Foto: Johannes A. Bodwing

Die Köpfe rollten 1794 auf dem Wallerfanger Kreuzweg. Damals tobten sich Anhänger der Französischen Revolution an den Steinfiguren am Limberg aus. Heute säumen 14 Stelen aus Sandstein den Weg. Diese wurden am Samstag freigeschnitten und gesäubert. „Ich kennen den Kreuzweg noch von früher“, sagte Klaus Peter Schirra nahe der zweiten Station. Von Oberlimberg stammt der Oberst der Bundeswehr, der nun wieder in der Gemeinde Wallerfangen wohnt und Kommandeur des Landeskommandos ist. Der vormals verwilderte Zustand des Weges habe ihm keine Ruhe gelassen. „Also hatte ich die Idee, das mit einem Arbeitseinsatz zu ändern.“

Schirra aktivierte unter anderen Mitglieder der Kameradschaften Püttlingen und Saarlouis, Soldaten der Bundeswehr und die eigene Familie. Dazu kam Unterstützung der Gemeinde Wallerfangen und der Familie Villeroy. „Das gehört zu unserer Familiengeschichte“, sagte François Villeroy bei der Mittagspause in der alten Scheune oben auf dem Limberg. Deshalb werde er die Kosten übernehmen. Der Kreuzweg gehöre aber auch „uns allen“, weshalb die Aktion „ein schönes Symbol für Europa“ sei.

Etwa 1722 hatte der Bildhauer Pierrar de Corail aus Metz Figurengruppen aus Sandstein geschaffen. Schüler von ihm ergänzten diese Skulpturen. Sie säumten den Kreuz­weg, der am Fuß des Limbergs an der heutigen Sonnenstraße begann. Nach der Französischen Revolution blieben davon zertrümmerte Überreste, die vor einigen Jahren in einem trockenen Raum gesichert wurden. Einen Eindruck vermittelt seit Kurzem im „Historischen Museum Wallerfangen“ eine Figur der sitzenden Maria mit dem toten Jesus auf den Knien. Etwa 1921 kam der Kreuz­weg in den Besitz der Familie Villeroy. Grund war ein Tauschgeschäft mit der Gemeinde Wallerfangen, die bekam dafür den Waldweg zum Ortsteil Oberlimberg.

 Zweite Station: „Jesus nimmt das Kreuz auf sich“, heißt sie.

Zweite Station: „Jesus nimmt das Kreuz auf sich“, heißt sie.

Foto: Johannes A. Bodwing

Vom Moos befreit wurden nun die Sandsteine der 14 Stationen und mit einem Schutzanstrich imprägniert. Ihre Inschriften sind wieder deutlich erkennbar. Als wesentliches Problem bleibt noch der Zustand des Weges selbst. Der hat in den vergangenen Jahren maßgeblich unter Mountainbike-Fahrern gelitten. Der zerfurchte Weg soll womöglich im Frühjahr ausgebessert werden.

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